Demonstrationen in Kaukasusrepublik:Unruhen in Abchasien

Raul Chadschimba spricht am Dienstag vor dem Präsidentenpalast zu Demonstranten. (Foto: AFP)

In der von Georgien abtrünnigen Kaukasusrepublik Abchasien protestieren Tausende gegen die eigene Regierung. Einige Demonstranten dringen in den Präsidentenpalast ein.

Unruhe an der Grenze zu Russland: In der von Georgien abtrünnigen Region Abchasien haben Demonstranten den Präsidentenpalast gestürmt. Sie fordern den Rücktritt von Präsident Alexander Ankwab.

Wie die russische Nachrichtenagentur Interfax berichtet, versammelten sich am Dienstag mehrere Tausend Demonstranten in Abchasiens Hauptstadt Suchumi, um gegen die als korrupt geltende Regierung zu protestieren. In der Nacht zerbrachen sie von außen ein Fenster und drangen in das Gebäude ein. Unterdessen trafen Vertreter der Opposition mit Ankwab zu Gesprächen.

Einer der Oppositionsführer, Raul Chadschimba sagte Interfax, der Präsident habe lediglich zugestimmt, sein Kabinett aufzulösen. Er selbst wolle jedoch im Amt bleiben. Die Nachrichtenagentur Itar-Tass berichtet, dass die Oppositionparteien daraufhin die Regierungsgeschäfte übernommen hätten. Ankwab sprach von einer "gewaltsamen Machtergreifung". Derzeit wird der persönliche Berater Wladimir Putins, Wladislaw Surkow, in Suchumi erwartet.

Abchasien hatte sich nach dem Zerfall der Sowjetunion von Georgien abgespalten. Russland hat die Region als unabhängig anerkannt. Moskau versucht die Region verstärkt unter seine Kontrolle zu bringen. Kritiker von Präsident Ankwab werfen ihm vor, das Land zu sehr abhängig von Moskau zu machen.

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