Gerade erst hat der frühere Konzernchef Christoph Franz die Lufthansa verlassen. Nun kracht es: Die Lufthansa streicht wegen schwacher Geschäfte im Passagier- und Frachtbereich ihre Gewinnziele zusammen. Der Gewinn aus dem gewöhnlichen Geschäft werde in diesem Jahr nur noch eine Milliarde Euro erreichen, teilte die Fluggesellschaft mit. Bislang waren 1,3 bis 1,5 Milliarden Euro erwartet worden. An der Börse bricht die Lufthansa-Aktie um mehr als 13 Prozent ein und ist damit Schlusslicht im Dax.

Vor allem das Amerika- und Europageschäft der Fluglinie leide unter steigenden Überkapazitäten, die auf diesen Strecken zu Preisrückgängen führten. Zudem hätten der Pilotenstreik sowie Wertberichtigungen auf Währungsforderungen das Ergebnis mit jeweils 60 Millionen Euro belastet. Aus diesen Gründen hält der seit gut einem Monat von Carsten Spohr geführte Lufthansa-Vorstand das Gewinnziel von 2,65 Milliarden Euro für 2015 für nicht mehr erreichbar.

Nun werden zwei Milliarden Euro angepeilt. Um dies zu erreichen, werde der Konzern die Sanierungsbemühungen verstärken und unter anderem den Winterflugplan stark ausdünnen. Details hierzu sollten im Juli vorgestellt werden. Die Lufthansa hatte sich das Sanierungsprogramm "Score" vor zwei Jahren auferlegt und streicht dafür unter anderem 3500 Jobs.