Fehlerhafte Zündschlösser:General Motors setzt beispiellose Rückrufserie fort

General Motors CEO Barra holds a media briefing in Detroit

Die Chefin von General Motors, Mary Barra, hat eine Rückrufwelle ungekannten Maßes angestoßen.

(Foto: REUTERS)

Schon Mitte Mai musste der US-Autobauer General Motors mehrere Millionen Autos zurückbeordnern. Jetzt ist klar: Gefährliche Probleme mit der Zündung gibt es weltweit auch bei zusätzlich 3,4 Millionen Limousinen.

Nicht nur bei Kompaktwagen von General Motors gibt es gefährliche Probleme mit der Zündung: Der Opel-Mutterkonzern ruft weltweit zusätzlich 3,4 Millionen Limousinen zurück, weil auch hier der Zündschlüssel während der Fahrt zurückspringen kann. Das schaltet Bremskraftverstärker, Servolenkung und möglicherweise die Airbags aus.

GM wisse von acht Unfällen mit sechs Verletzten, erklärte der Konzern in Detroit. Verbraucherschützer gehen sogar von bis zu 300 Toten infolge des Defekts aus. Nun werden die Schlüssel überarbeitet. Bei den Kompaktwagen hatte es eine Reihe tödlicher Unfälle gegeben. Der eigentliche Skandal war, dass GM-Ingenieure das Problem seit zehn Jahren kannten, aber nichts geschah.

Die neue Unternehmensführung unter Mary Barra hat sich bei den Opfern entschuldigt und Entschädigungen versprochen. Barra geht nun kein Risiko mehr ein - sie lässt die Wagen des Konzerns auf Mängel hin überprüfen und hat eine Rückruf-Welle ungekannten Ausmaßes angestoßen. Zusätzlich zur Zündung gibt es fünf weitere Rückrufe wegen diverser anderer Probleme. Die Gesamtzahl der betroffenen Wagen überspringt damit die Marke von 20 Millionen Wagen, wobei manche Modelle gleich wegen mehrerer Mängel in die Werkstätten müssen. Die Kosten für die Reparaturen steigen um 300 Millionen auf 2 Milliarden Dollar (1,5 Mrd Euro). 700 Millionen Dollar davon fallen im zweiten Quartal an.

Vom jüngsten Rückruf der Limousinen sind mehrere Modelle der US-Marken Chevrolet, Buick und Cadillac aus den Jahren 2000 bis 2014 betroffen, wovon aber nur noch ein Modell aktuell auf dem Markt ist. Opel-Modelle wurden nicht genannt. Der Zündschlüssel wird überarbeitet oder ausgetauscht. Bei den zurückgerufenen 2,6 Millionen Kompaktwagen wechselt GM das Zündschloss beziehungsweise einen zu schwach ausgelegten Schalter aus.

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