Ein Amerikaner und seine gestohlene Corvette:Wiedervereint nach 33 Jahren

George Talley bei der Schlüsselübergabe für seine Corvette

George Talley erhält nach 33 Jahren den Schlüssel seiner gestohlenen Corvette.

(Foto: GM)

Diese Corvette, Baujahr 1979, war George Talleys Traumwagen. 1981 wurde sie gestohlen, seinen Sportwagen sah Talley bis vor kurzem nie wieder. 33 Jahre später hat er sein Auto zurück - durch einen glücklichen Zufall.

Von Felix Reek

George Talley kann es kaum glauben. "Whoaa", sagt er immer wieder, während er im Video des US-Fernsehsenders CBS um seine Corvette, Baujahr 1979, streicht. Eigentlich keine ungewöhnliche Reaktion für einen Autofan beim Anblick des Sportwagenklassikers. Doch Talley sieht sein Auto nach 33 Jahren erstmals wieder.

1981 hatte er die Corvette in der Jefferson Avenue in Detroit geparkt. Ein paar Stunden später war sie bereits weg, einfach gestohlen. Sein Traumwagen war futsch. Der heute 71-Jährige Talley, ein Corvette-Fan durch und durch, seitdem sein Nachbar in den Fünfzigerjahren eines der ersten Modelle fuhr, tröstete sich in den folgenden Jahrzehnten mit drei anderen Corvettes. Doch sein verloren geglaubtes 79er-Modell blieb ihm das liebste.

George Talley und seine 79er Corvette.

Die `79er-Corvette war Talleys ganzer Stolz. Da die Überführung zu teuer war, ließ sie GM nach Detroit transportieren, dankbar für die gute PR.

(Foto: GM)

Bis er am 13. Juni einen Anruf von den Mitarbeitern des US-Automobilclubs AAA erhielt. Die erklärten ihm, dass sein Sportwagen in Hattiesburg in Mississippi in einer Scheune entdeckt wurde. In einwandfreiem Zustand, mit nur 75.000 Kilometern auf dem Tacho. Beim Abgleichen der Fahrzeugs-Identifikationsnummer fiel auf, dass die Corvette bereits registriert war. Auf George Talley. Der war außer sich vor Freude. Dem US-Sender WWJ Newsradio erklärte er: "Ich dachte nicht, dass sie jemals wieder auftauchen würde. Sie hätte irgendwo unter Wasser auf dem Grund eines Flusses liegen können."

Wiedervereinigung nach 33 Jahren

Als GM-Vize Mark Reuss von der Geschichte hörte, ließ er die Corvette ins 1600 Kilometer entfernte Detroit verfrachten, um sie seinem ursprünglichen Besitzer zu überreichen. Natürlich nicht ganz ohne Hintergedanken. Eine Corvette in gutem Zustand, nach 33 Jahren, das ist genau die Art Nachricht, die der US-Automobilbauer, der in den letzten Wochen immer wieder von millionenfachen Rückrufen erschüttert wird, nur allzu gut gebrauchen kann.

Medienwirksam präsentierte Terry Rhadigan, PR-Chef von GM, Journalisten die verhüllte Corvette, um schließlich Talley den Schlüssel persönlich in die Hand zu drücken. Nur etwa fünf Kilometer von dort entfernt, wo er das Auto 1981 abgestellt hatte. Der steigt ein, lässt im zweiten Versuch den V8-Motor aufheulen. Ein glückliches Lächeln huscht über sein Gesicht. Wer das Auto damals stahl und wie es nach Mississippi kam, weiß er nicht. Alles, was jetzt für ihn zählt, sagt er in die Kamera, ist: "Ich hab den Schlüssel, Mann, ich hab den Schlüssel!"

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