Angebliche Drogenbeichte:SPD-Politiker Hartmann widerspricht Zeitungsbericht

"Ich habe mich nirgendwo geäußert": Der SPD-Bundestagsabgeordnete Michael Hartmann dementiert einen Zeitungsbericht, wonach er den Konsum der Droge Crystal Meth eingeräumt habe.

Der SPD-Bundestagsabgeordnete Michael Hartmann hat einen Zeitungsbericht dementiert, wonach er den Konsum einer "sehr geringen Menge" des Rauschgifts Crystal Meth eingeräumt habe. "Ich habe mich nirgendwo gegenüber den Medien geäußert, auch nicht gegenüber der Allgemeinen Zeitung'", sagte Hartmann gegenüber Spiegel Online. "Ich äußere mich erstmals gegenüber der Staatsanwaltschaft. Nirgendwo sonst."

Zuvor hatte die Allgemeine Zeitung aus Mainz berichtet, der Politiker habe zugegeben, "einmal einen Bruchteil der Menge, die derzeit in Rede steht, konsumiert, dann aber die Finger davon gelassen" zu haben.

Der Politiker hatte vorige Woche wegen des Drogenverdachts sein Amt als innenpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion niedergelegt. Bei einer Durchsuchung seiner Berliner Wohnung fand die Polizei aber keine Drogen. Sein Anwalt teilte mit, dass es bei den Vorwürfen um geringe Mengen zum Eigenverbrauch gehe. Im Zuge der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen war zunächst von insgesamt drei Gramm Crystal Meth die Rede - laut Anklagebehörde geht es tatsächlich aber um deutlich weniger, wie die Zeitung schreibt.

Eine mutmaßliche 43 Jahre alte Dealerin äußerte sich am Montag in einem Berliner Prozess nicht dazu, wer ihre Abnehmer waren. In der Anklage wird ein Michael Hartmann genannt, der am 6. Oktober 2013 ein Gramm Crystal Meth gekauft haben soll. Ob es sich um den Politiker handelt, ist unklar. Die SPD-Spitze hält professionelle Hilfe für notwendig.

"Ich gehe davon aus, dass er eine Betreuung braucht und diese auch bekommen wird", sagte Generalsekretärin Yasmin Fahimi nach einer Beratung des Parteipräsidiums. Es sei aber noch nicht "vollständig ermittelt", ob Hartmann als Abhängiger betroffen sei. Die SPD begrüße, dass er als innenpolitischer Sprecher der Fraktion und als Mitglied des Parlamentarischen Kontrollgremiums umgehend zurückgetreten sei.

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