Reform des Gymnasiums:CSU vertagt Entscheidung auf Herbst

Schule

Möglicherweise verbindet Seehofer die anstehenden Veränderungen am Gymnasium mit einer umfassenderen Schulreform.

(Foto: dpa)

Die CSU verschiebt Korrekturen am achtjährigen Gymnasium auf den Herbst. Der Kultusminister soll Verbesserungen für Schüler und Lehrer ausarbeiten - doch es sieht immer mehr so aus, als wolle die Regierung am bestehenden System festhalten.

Von Mike Szymanski

Die CSU verschiebt die Entscheidung über Korrekturen am achtjährigen Gymnasium auf den Herbst. Am Rande der Haushaltsklausur des Kabinetts am Tegernsee erklärte Ministerpräsident Horst Seehofer: "Wir glauben, dass der richtige Zeitpunkt im September ist." Bei der Klausur der Landtagsfraktion im fränkischen Kloster Banz wolle er die Vorschläge, die sein Kultusminister Ludwig Spaenle derzeit erarbeitet, mit den Abgeordneten seiner Partei diskutieren. "Wir wollen das als Staatsregierung sehr eng mit der Fraktion machen", sagte Seehofer.

Dies ist als weiteres Indiz zu werten, dass die Staatsregierung nach dem deutlich gescheiterten Volksbegehren für eine Wahlfreiheit zwischen acht- und neunjährigem Gymnasium in Bayern erst recht am bestehenden System festhalten will. Die Fraktion gilt als entschiedener Gegner einer Rückkehr zum G 9. Dennoch versicherte Seehofer den Eltern, Lehrern und Schülern, dass sich die Situation an den Gymnasien verbessern werde.

"Wir schließen aus dem Ergebnis des Volksbegehrens nicht, dass es keinen Handlungsbedarf gibt", sagte er. Noch offene Fragen will Seehofer "aber sorgfältig und umfassend beantworten". Es gehe dabei nicht nur um die Förderung von Schülern, sondern auch um Persönlichkeitsbildung und Lehrerbildung. Hierzu werde Spaenle bei einer der nächsten Sitzungen im Ministerrat berichten.

Möglicherweise verbindet Seehofer die anstehenden Veränderungen am Gymnasium mit einer umfassenderen Schulreform. Im Herbst will die CSU auch festlegen, wie sie sich den Ausbau der Ganztagsschulen vorstellt. Seehofer hatte eine Ganztags-Garantie im Wahlkampf ausgesprochen, dafür stehen 2015 und 2016 mehr als 400 Millionen Euro zur Verfügung.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: