DFB-Feier in Brasilien:Vom WM-Pokal ist "ein Stückchen abgebröckelt"

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Ist da ein Kratzer? Bastian Schweinsteiger mit der beschädigten WM-Trophäe.

(Foto: AFP)

DFB-Präsident Wolfgang Niersbach gesteht, dass die WM-Trophäe beim Feiern leicht beschädigt wurde. Tennisspielerin Mona Barthel gewinnt das Turnier in Båstad. Der Argentinier Leonardo Mayer siegt am Rothenbaum.

Fußball, WM-Pokal: In der Freude über den Gewinn des vierten WM-Titels ist der Weltpokal bei den Feierlichkeiten der deutschen Fußball-Nationalmannschaft am vergangenen Sonntag in Rio zu Schaden gekommen. Das verriet DFB-Präsident Wolfgang Niersbach dem Spiegel: "An einer Stelle ist ein kleines Stückchen abgebröckelt. Aber keine Sorge: Wir haben Spezialisten, die das reparieren können." Laut dem 63-Jährigen konnte der Übeltäter allerdings nicht identifiziert werden. "Wir haben hartnäckig und investigativ recherchiert, aber die Ermittlungen wurden ohne Ergebnis eingestellt", sagte Niersbach. Glück im Unglück: Bei der beschädigten Trophäe handelte sich nur um eine Kopie. Den originalen WM-Pokal hatten Vertreter des Weltverbandes Fifa bereits im Maracanã-Stadion zur sicheren Verwahrung wieder an sich genommen. Es ist nicht das erste Mal, dass ein Fußball-Pokal bei Feierlichkeiten zu Schaden kam. So ließ 2002 der damalige Schalke-Manager Rudi Assauer den DFB-Pokal bei der Feier vom Bus fallen. Das gleiche Missgeschick unterlief 2011 Sergio Ramos nach dem Gewinn der Copa del Rey mit Real Madrid. Auch die Meisterschale trug im Jahr 2012 bei den Feierlichkeiten von Borussia Dortmund eine Delle davon.

Indes geht Niersbach weiter fest von einem Verbleib Joachim Löws als Bundestrainer aus. "Wir haben im Oktober für klare Verhältnisse gesorgt. Es ist alles besprochen", sagte Niersbach, nachdem Löw zuletzt wiederholt Fragen nach seinen Absichten ausgewichen war. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hatte im Oktober den Vertrag mit Löw bis 2016 verlängert. Gleichzeitig äußerte Niersbach Verständnis für das Zögern des Bundestrainers. "Ich kann es nachempfinden, weil er das alles für sich verarbeiten muss. Er war so fokussiert auf diese WM", sagte Niersbach im Aktuellen Sportstudio des ZDF: "Wir wollen uns nächste Woche in Ruhe zusammensetzen und die Planungen angehen, bevor er in Urlaub geht. Wir wissen, dass wir einen Weltklassetrainer haben."

Niersbach bezeichnet die WM in Brasilien als Löws "Meisterwerk" und lobte: "Wie er diese Mannschaft gecoacht hat, mit dieser Ruhe. Er hat eine Autorität ausgestrahlt. Wenn in einer solchen Situation der Anführer wackelt, wird es problematisch. Das Gegenteil war der Fall." An einer weiteren Zusammenarbeit bis zur EM 2016 in Frankreich habe er daher keinen Zweifel. "Jogis Berater Harun Arslan, mit dem wir den Vertrag ausgehandelt haben, war in Rio bei der Finalfeier dabei. Ich habe an dem Abend zu ihm gesagt: Wir haben alles richtig gemacht. Und er sagte: 'Ja'", so der DFB-Chef im Spiegel.

Tennis, Hamburg: Der Argentinier Leonardo Mayer hat das Finale des ATP-Tennisturniers in Hamburg gewonnen. Der 27-Jährige besiegte am Sonntag den topgesetzten Spanier David Ferrer mit 6:7 (3:7), 6:1, 7:6 (7:4) und gewann damit seinen ersten Titel auf der Tour. Mayer sicherte sich ein Preisgeld von 272 300 Euro bei dem mit 1,3 Millionen Euro dotierten Sandplatzturnier am Rothenbaum. Im Halbfinale ausgeschieden waren der 17-jährige Hamburger Alexander Zverev und der Augsburger Philipp Kohlschreiber.

Tennis, Barthel: Mit ihrem dritten WTA-Turniersieg hat Mona Barthel ihre erfolgreiche Woche im schwedischen Båstad beendet. Die 24-Jährige gewann am Sonntag im Endspiel 6:3, 7:6 (7:3) gegen die Südafrikanerin Chanelle Scheepers. Nach 1:39 Stunden durfte sich die Neumünsteranerin über eine Siegprämie von 43 000 Dollar freuen. Ihre bisherigen Turniersiege holte die Weltranglisten-61. in Hobart 2012 sowie im vergangenen Jahr in Paris. Bei der mit 250 000 Dollar dotierten Sandplatz-Veranstaltung in Båstad erreichte die Schleswig-Holsteinerin zum ersten Mal in diesem Jahr ein Finale. Im ersten Satz führte Barthel gegen die Nummer 91 der Tennis-Welt schnell mit einem Break. Im zweiten Durchgang mühte sie sich dann lange vergeblich, einen Aufschlagverlust wettzumachen. Nach einem zwischenzeitlichen 3:5 glich sie erst zum 5:5 aus. Beide hatten sich als ungesetzte Spielerinnen bis ins Finale vorgekämpft. "Es ist 18 Monate her, seit ich ein Turnier gewonnen habe, deswegen würde mir ein Sieg viel bedeuten und mir zeigen, dass ich auf dem richtigen Weg bin", hatte die Deutsche schon vor dem Finale gesagt. Im März 2013 war sie als 23. schon einmal nah dran an den Top 20, war in den vergangenen Monaten aber nicht mehr an die schon gezeigten Leistungen herangekommen. In Schweden wurde sie als Turniersiegerin nun Nachfolgerin von Serena Williams. "In den vergangenen Wochen habe ich mein Spiel deutlich verbessert", hatte Barthel nach ihrem 6:2, 4:6, 7:5 im Halbfinale gegen die Spanierin Silvia Soler-Espinosa erklärt, "ich denke, ich bin mental viel stärker geworden."

CHIO, Aachen: Christian Ahlmann hat den mit einer Millionen Euro dotierten Großen Preis von Aachen gewonnen. Der Springreiter aus Marl siegte mit Codex One im Stechen und durfte sich über eine Siegprämie von 350.000 Euro freuen. Zweiter wurde Kent Farrington (USA) mit Voyer, Platz drei ging an Marcus Ehning (Borken) mit Plot Blue. Ahlmann benötigte mit Codex One im Stechen nur 46,59 Sekunden für seinen Nullfehlerritt. Ferrington hatte mit Voyer genauso wie Ehning auf Plot Blue einen Fehler. Vierter wurde der deutsche Meister Daniel Deußer (Wolvertem/Belgien) mit Cornet D'Amour. Überschattet wurde das Springen vor 45.000 Zuschauern in der ausverkauften Aachener Reitarena von einem schweren Sturz der Münsteranerin Katrin Eckermann mit Firth of Lorne am Wassergraben. Die Reiterin hatte Glück im Unglück und zog sich nach einer ersten Diagnose nur einen Schlüsselbeinbruch zu, ihr Pferd tug Stauchungen und ein Trauma davon. In der Dressur hatte sich zuvor die britische Olympiasiegerin Charlotte Dujardin mit Valegro den Titel in der Kür gesichert. Millionenpferd Totilas und Reiter Matthias Rath nahmen zum Abschluss der Dressur beim CHIO eine Auszeit.

Triathlon: Timo Bracht aus Eberbach hat die Triathlon-Challenge in Roth gewonnen. Der 38-Jährige benötigte im Frankenland am Sonntag für die 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und 42,195 Kilometer Laufen 7:56:00 Stunden und feierte damit seinen ersten großen Erfolg bei der Traditionsveranstaltung. Nils Frommhold, der das Rennen bis elf Kilometer vor Schluss anführte, landete mit 4:39 Minuten Rückstand auf Platz zwei. Rang drei belegte Mitfavorit Eneko Llanos aus Spanien (+13:29).

Fußball, FC Barcelona: Der ehemalige Mönchengladbacher Marc-André ter Stegen hat sein Debüt im Tor des FC Barcelona gefeiert. Der Keeper wurde im ersten Testspiel des spanischen Fußball-Vizemeisters für die neue Saison beim Zweitligisten Recreativo de Huelva zur zweiten Hälfte eingewechselt. Der 22-Jährige wurde beim 1:0-Sieg der Katalanen am Samstagabend nicht geprüft und hatte keine Gelegenheit, sich auszuzeichnen. Jordi Masip war es in der ersten Halbzeit ebenso ergangen. Der dritte Barça-Keeper, der chilenische Nationaltorwart Claudio Bravo, hat wegen der WM das Training noch nicht aufgenommen. Die drei Torhüter kämpfen um die Nachfolge des langjährigen Stammkeepers Víctor Valdés, der den Verein verlassen hat. Trainer Luis Enrique gab bislang keine Hinweise darauf, wem er den Vorzug geben wird. In Huelva trat Barça mit einem Team an, das überwiegend aus Spielern der B-Mannschaft bestand.

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