Wenn es nach der Überparteilichen Bürgergemeinschaft (ÜB) Dachau geht, sollte die Stadt die Entwicklung des MD-Geländes selbst in die Hand nehmen. Oberbürgermeister Florian Hartmann (SPD) soll Kaufverhandlungen für das 17 Hektar große Areal der 2007 stillgelegten MD Papierfabrik am Fuße der Altstadt mit den finnischen Eigentümern aufnehmen. Diese Forderung ist das Ergebnis einer Klausur von ÜB-Stadtratsfraktion und Vereinsvorstand, wie der Vorsitzende Markus Kandler betont. Er erklärt, dass die ÜB die Unzufriedenheit vieler Dachauer teile, dass auf dem MD-Gelände nichts vorangehe. Weil man zudem befürchte, dass es dort allzu viel Wohnungsbau mitsamt Folgekosten geben könnte, hielte es die ÜB laut Kandler für zweckmäßig, wenn die Stadt die Fläche Schritt für Schritt selbst entwickeln würde. Beim Kaufpreis müssten die Altlasten auf der Industriebrache berücksichtigt werden.
Nach Ansicht von Stadtratsfraktionschef Rainer Rösch könnte dann auch das von Bürgern in der integrativen Stadtentwicklung erstellte Konzept umgesetzt werden. Es sieht emissionsarmes Gewerbe entlang der Bahnstrecke und einen großen Anteil Grünflächen vor. Durch die schrittweise Entwicklung könnte die Stadt auch die Folgekosten - etwa für Kinderbetreuung und Schulen - gut steuern, betont Rösch. Bei der Entwicklung könnte Dachau nach Einschätzung Kandlers auf das Knowhow der Stadt München bei der Entwicklung von Konversionsflächen zurückgreifen. OB Hartmann erinnert allerdings daran, dass sich im Vorjahr die Eigentümer auf Anfrage der Stadt nicht verkaufsbereit gezeigt hätten. Er werde aber noch einmal nachfragen. Die Sache selbst in die Hand zu nehmen, bezeichnet Hartmann als "Sache des Preises und der Rahmenbedingungen".