Eheschließungen:Deutsche lassen sich seltener scheiden

Ehescheidungen 2013

Gescheitert: Trifft immer noch auf 36 Prozent, aber insgesamt weniger Ehepaare zu

(Foto: dpa)

Immer noch wird mehr als jede dritte Ehe geschieden, aber es werden weniger: Dem Statistischen Bundesamt zufolge gingen 2013 etwa fünf Prozent weniger Paare vor den Scheidungsrichter als noch im Vorjahr. Wenn sie das aber tun, dann meist auf Initiative der Frau.

  • Die Zahl der Ehescheidungen in Deutschland geht zurück: 2013 gingen 5,2 Prozent weniger Paare auseinander.
  • Nach wie vor gehen aber 36 Prozent aller Ehen in Deutschland in die Brüche.
  • Frauen wollen häufiger die Scheidung als Männer.

Zahl der Scheidungen sinkt um etwa fünf Prozent

Weniger Scheidungen in Deutschland: Dem Statistischen Bundesamt zufolge ließen sich 2013 5,2 Prozent weniger Ehepaare scheiden als noch 2012. Insgesamt gingen knapp 170 000 Ehen in die Brüche.

Fast die Hälfte der Paare hatte gemeinsame minderjährige Kinder. Somit waren etwa 136 000 Mädchen und Jungen von der Scheidung ihrer Eltern betroffen, knapp fünf Prozent weniger als im Vorjahr.

36 Prozent der Ehen in Deutschland scheitern

Nach wie vor wird aber mehr als jede dritte Ehe in Deutschland geschieden - 36 Prozent der Ehepartner gehen innerhalb von 25 Jahren auseinander. Die Paare warten mit diesem Schritt aber immer länger. So betrug die durchschnittliche Dauer der 2013 geschiedenen Ehen 14 Jahre und 8 Monate. 20 Jahre zuvor waren Paare im Schnitt nur 11 Jahre und 7 Monate verheiratet, wenn sie vor den Scheidungsrichter traten.

Die Zahl der Scheidungen nach der Silberhochzeit (26 und mehr Jahre) hat sich in den vergangenen 20 Jahren von 14 300 auf 24 300 nahezu verdoppelt. Sowohl die Männer (knapp 46 Jahre) als auch die Frauen (fast 43 Jahren) waren bei ihrer Scheidung 2013 im Durchschnitt nahezu sieben Jahre älter als 20 Jahre zuvor.

Bei den Eheschließungen gibt es bislang nur Zahlen für 2012. Vor zwei Jahren waren die Männer knapp 38 und die Frauen fast 35 Jahre alt, wenn sie sich das Ja-Wort gaben - und damit beide nahezu 6 Jahre älter als 20 Jahre zuvor.

Scheidungsantrag wird meist von Ehefrau eingereicht

Bei den 2013 geschiedenen Ehen wurde der Scheidungsantrag häufiger von der Frau gestellt, und zwar in 52 Prozent der Fälle. Nur 40 Prozent der Männer reichten den Antrag ein. In den übrigen Fällen entschieden sich beide Ehegatten gemeinsam für die diesen Schritt (acht Prozent)

Bei der Mehrzahl aller Scheidungen waren die Ehepartner seit einem Jahr getrennt: 141 200 Ehen wurden 2013 nach einjähriger Trennung geschieden. Bei 1900 Scheidungen waren die Partner noch kein Jahr zusammen. Die Zahl der Scheidungen nach dreijähriger Trennung lag bei 26 100. In den verbleibenden gut 600 Fällen erfolgte die Scheidung aufgrund anderer Regelungen, beispielsweise nach ausländischem Recht.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: