#JewsAndArabsRefuseToBeEnemies:Hashtag gegen den Hass

In Gaza herrscht Krieg, doch jüdische und arabische Twitter-Nutzer weigern sich, Feinde zu sein. Mit dem Hashtag #JewsAndArabsRefuseToBeEnemies setzen sie ein Zeichen und schicken bewegende Bilder um die Welt.

Von Lara Gruben

Er ist Israeli. Sie ist Syrerin. Zusammen haben sie den Hashtag #JewsAndArabsRefuseToBeEnemies erfunden. Sie wollen damit Hass und Diskriminierung entgegenwirken. Abraham Gutman ist 23 Jahre alt und kommt aus Tel Aviv. Wenn es um Nahostpolitik geht, sei er sich mit seiner Kommilitonin Dania Darwish nicht immer einig, trotzdem seien sie gute Freunde, erzählte er ABC News. Die beiden studieren zusammen am Hunter College in New York.

Den beiden fiel auf, dass der Ton in sozialen Medien immer rauer wurde, die Sprache immer brutaler. Auch persönlich wurden sie immer öfter verbal angegriffen. "In den letzten Monaten war es hart für uns, unsere Accounts zu öffnen. Sie waren voll von hasserfüllten Kommentaren", sagten sie der Huffington Post. Dem wollen sie entgegenwirken. Mittlerweile wird ihr Hashtag von Hunderten genutzt.

Auch eine Facebook-Gruppe haben sie gegründet, in der sie Juden und Araber dazu aufrufen, sich gegen Feindschaft zu wehren.

Den Satz selbst gebe es auf Hebräisch schon seit vielen Jahren, sagte Gutman ABC News. "Wir wollten den Spruch verbreiten, um der internationalen Gemeinschaft zu zeigen, dass wir keine Feinde sein müssen." Bereits im Juni haben 300 Menschen unter dem Motto in Haifa protestiert, wie die Nachrichtenportale Ynet und The Real News berichten.

Das am häufigsten geteilte Foto unter dem Hashtag ist das einer Araberin und eines Juden. Sie lieben sich. Und sie verurteilen Hass und Gewalt zwischen den Völkern. "Er nennt mich Neshama, ich nenne ihn Habibi. Liebe spricht nicht die Sprache der Besetzung", hat Sulome Anderson unter das Foto geschrieben. Sie hat persönlich erfahren müssen, was der Hass zwischen den Völkern anrichten kann. Ihr Vater, Terry Anderson, war Büroleiter der Nachrichtenagentur AP. Er wurde 1985 von Islamisten der Hisbollah entführt und fast sieben Jahre lang als Geisel festgehalten.

Ihrem Beispiel folgen vor allem befreundete Juden und Israelis.

Aber auch Familien.

Es gibt Bilder mit großer Symbolkraft.

Und Bilder voller Liebe.

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