8,2 Prozent des menschlichen Erbguts erfüllen eine wichtige Funktion, sagen Genetiker der Universität Oxford. "Funktional" nennen die Biochemiker Abschnitte des Genoms, welche direkt für die Bildung von Proteinen zuständig sind, die letztlich Form und Funktion eines lebenden Organismus bestimmen.
Diese Zahl scheint im krassen Widerspruch zu stehen zu Aussagen, die einige Forscher vor zwei Jahren veröffentlichten. Damals wurde 80 Prozent aller DNA-Abschnitte eine biochemische Funktion zugeschrieben.
Ein Teil der Diskrepanz lässt sich der Tatsache zuschreiben, dass der Begriff "funktionale DNA" schwammig ist. Erbgutabschnitte, die nicht unmittelbar für Proteine zuständig sind, können andere, indirekte Aufgaben in Zellkernen übernehmen. Die Oxford-Forscher blickten für ihre Bestimmung funktionaler DNA in die Evolution und suchten Erbgutabschnitte, die sich in Millionen Jahren nicht geändert haben - ein Hinweis auf deren große Bedeutung, aber kein Beweis dafür, dass der Rest Müll ist.