Havariertes Kreuzfahrtschiff:"Costa Concordia" hat es geschafft

Costa Concordia in Genua

Die Costa Concordia ist vor ihrem Heimathafen in Genua angekommen.

(Foto: dpa)

Nach viertägiger Fahrt ist die "Costa Concordia" im Hafen von Genua angekommen. Dort soll das Schiff in den kommenden zwei Jahren verschrottet werden. Zunächst steht die Suche nach dem letzten noch vermissten Opfer im Vordergrund.

  • Die Costa Concordia ist in ihrem Heimathafen in Genua angekommen.
  • Mehrere kleine Schlepper haben das Schiff in den Hafen bugsiert.
  • In Genua wird das Kreuzfahrtschiff verschrottet - dabei soll auch nach dem letzten noch vermissten Opfer gesucht werden.

Schiff im Abwrackhafen in Genua angekommen

Die Costa Concordia hat ihre letzte Reise hinter sich gebracht. Das im Januar 2012 havarierte Kreuzfahrtschiff kam am Sonntag in seinem Abwrackhafen Genua an, gezogen von mehreren Schleppern. Dort soll das Schiff in den kommenden zwei Jahren verschrottet werden. Genua ist auch sein Heimathafen.

Ministerpräsident Renzi dankt Bergungsteams

Bereits zwei Meilen vor der Hafeneinfahrt waren am frühen Morgen Hafenlotsen an Bord gegangen. Im Laufe des Tages kamen Hunderte Schaulustige, um dem letzten Einlaufen der Costa Concordia zuzusehen. Nur mithilfe riesiger luftgefüllter Schwimmkörper bleibt das schwer beschädigte Schiff über Wasser. "Wir können endlich erleichtert aufatmen", sagte Italiens Umweltminister Gian Luca Galletti, nachdem der 290 Meter lange Ozeanriese sicher im Hafen eingetroffen war. Ministerpräsident Matteo Renzi dankte den vielen Helfern: "Ich bin hierher gekommen, um denjenigen zu danken, die etwas getan haben, das alle für unmöglich gehalten haben. Dies ist keine Modenschau, sondern das Ende einer Geschichte, in der viele Menschen gestorben sind und die wir niemals vergessen werden."

Vier Tage von Giglio nach Genua

Das 290 Meter lange Kreuzfahrtschiff war im Januar 2012 vor der Mittelmeerinsel Giglio auf einen Felsen gefahren und havariert. 32 Menschen starben bei dem Unglück, darunter zwölf Deutsche. Nach dem letzten noch vermissten Opfer soll beim Verschrotten des Schiffs nochmals gesucht werden.

Nach der Havarie war die Costa Concordia in einer weltweit einmaligen, insgesamt etwa 1,5 Milliarden Euro teuren Bergungsaktion auf den Abtransport vorbereitet worden. Etwas weniger als vier Tage hat das Schiff mit seinen Schleppern für die gut 350 Kilometer lange Strecke nach Genua gebraucht. Durchschnittlich war der Konvoi mit einer Geschwindigkeit von etwa zwei Knoten (etwa 3,7 Stundenkilometer) unterwegs. Auf den letzten Kilometern wurde das Tempo jedoch reduziert.

Die italienischen Behörden sowie die Nachbarn in Frankreich hatten die Überführung des schwer beschädigten Schiffs mit Sorge verfolgt. Es bestand die Sorge, dass es auf der 280 Kilometer langen Fahrt aufbrechen und das Meer verseuchen könnte.

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