Testspielturnier in Hamburg:HSV schlägt Gladbach in Spiel um Platz drei

Borussia Mönchengladbach - Hamburger SV

Das Team des HSV jubelt über den Treffer zum 2:1 von Rafael van der Vaart.

(Foto: dpa)

Ein stark auftretender Hamburger SV besiegt Gladbach 3:1. Der NBA-Profi Dennis Schröder erzielt beim Sieg Deutschlands gegen Finnland sieben Punkte, Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge stellt Pep Guardiola eine Jobgarantie aus.

Testspielturnier in Hamburg: Fußball-Bundesligist Hamburger SV hat den dritten Platz beim Testspielturnier im heimischen Stadion belegt. Die Hanseaten besiegten am Sonntag Borussia Mönchengladbach mit 3:1 (2:1). Jacques Zoua (3.), Rafael van der Vaart (21.) und Kerem Demirbay (53.) trafen für die Norddeutschen. Raffael (4.) sorgte vor 42 000 Zuschauern für den zwischenzeitlichen Ausgleich. Titelverteidiger FC Bayern München und der VfL Wolfsburg bestritten im Anschluss das Finale des Vorbereitungsturniers.

Bei den ersten beiden Toren der Gastgeber machte Keeper Christofer Heimeroth eine unglückliche Figur. Zuerst landete ein Kopfball von Zoua unglücklich auf seinem Rücken und danach im Tor, beim Treffer von van der Vaart war er zu weit herausgelaufen. Der HSV machte knapp einen Monat vor Saisonbeginn einen viel fitteren Eindruck als zuletzt in der Liga. Nach einem Schlag auf den Knöchel am Samstag war Neu-Hamburger Pierre-Michel Lasogga am Sonntag gar nicht im Kader. Bis auf Zoltan Stieber aus Fürth ist aber noch keine Verstärkung dazugekommen. "Ich weiß, mit welcher Intensität Dietmar Beiersdorfer arbeitet. Wir sind auf einem sehr guten Weg", sagte HSV-Trainer Mirko Slomka über den neuen Vorstandsvorsitzenden. Als Wunschkandidat gilt Nicolai Müller von Mainz 05, mit dem man sich schon einig sein soll.

Basketball, Länderspiel: Dennis Schröder hat einen erfolgreichen Einstand in der deutschen Basketball-Nationalmannschaft gegeben. Im ersten Länderspiel des NBA-Profis von den Atlanta Hawks besiegte das Team von Bundestrainer Emir Mutapcic Finnland in Leipzig 74:67 (37:39). Die Auswahl des Deutschen Basketball Bundes (DBB) feierte durch den Erfolg eine gelungene Generalprobe für den Supercup in Bamberg (1. bis 3. August). Bester deutscher Werfer war Elias Harris mit 13 Punkten. Schröder kam bei seinem ersten Auftritt im DBB-Trikot auf sieben Zähler, sieben Assists und zwei Rebounds. Der 20-Jährige zeigte eine engagierte Vorstellung gegen die vom ehemaligen Bundestrainer Henrik Dettmann betreuten Finnen.

Die Gäste erwischten den besseren Start, doch das deutsche Team verwandelte kurz vor dem Ende des ersten Viertels einen 14:19-Rückstand in eine 22:19-Führung. In der Folge wechselte die Führung ständig, besonders im zweiten Viertel offenbarten die Gastgeber Abstimmungsprobleme in der Defensive. Dank einer Leistungssteigerung nach der Pause geht die DBB-Auswahl nun aber mit Selbstvertrauen in den Supercup mit Lettland, Israel und Russland. Bei dem Turnier in Bamberg gilt es sich den Feinschliff für die Spiele gegen Polen, Österreich und Luxemburg in der EM-Qualifikation (10. bis 27. August) zu holen.

Fußball, FC Bayern: Der FC Bayern stellt Trainer Pep Guardiola unabhängig von dessen sportlichem Abschneiden eine Jobgarantie für weitere zwei Jahre aus. Das sagte der Vorstandsvorsitzende des deutschen Fußball-Rekordmeisters, Karl-Heinz Rummenigge, der Welt am Sonntag. "Der FC Bayern wird Pep Guardiola nie entlassen. Das gebe ich Ihnen schriftlich", bekannte Rummenigge angesprochen auf die zuletzt häufigen Probleme der Bayern in einer Saison nach einer WM. 2007 trennten sich die Bayern von Felix Magath, 2011 von Louis van Gaal.

Der spanische Coach selbst hatte Anfang der vorigen Woche erklärt: "Wenn ich nicht gewinne, kommt im nächsten Jahr wahrscheinlich ein anderer Trainer." Dem widersprach Rummenigge: "Er wird auch am 30. Juni 2016 unser Trainer sein. Mindestens bis sein Vertrag endet." Einen Spannungsabfall nach zwei herausragenden Jahren mit acht Titeln sowie dem Weltmeisterschaftstriumph von sieben Bayern-Profis fürchtet Rummenigge nicht. Die Bayern hätten zuletzt viele Rekorde gebrochen, erinnerte der Ex-Profi, "dann stellen wir kommende Saison eben den nächsten auf, indem wir so gut sind wie noch nie nach einer WM".

Leichtathletik, EM: Der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) hat die Nominierung für die Europameisterschaften vom 12. bis 17. August in Zürich um einen Tag auf Mittwoch verschoben. Dies teilte der DLV mit. Der Verband will noch die Ergebnisse der biomechanischen Messungen der Weitsprünge des behinderten Markus Rehm abwarten. Der Paralympics-Sieger aus Leverkusen hatte bei den nationalen Titelkämpfen der Nichtbehinderten in Ulm den Weitsprung mit 8,24 Meter gewonnen und gleichzeitig die EM-Norm formal erfüllt.

Die biomechanische Analyse soll Aufschluss geben, ob die Beinprothese des unterschenkelamputierten Rehm ihm einen Vorteil im Wettstreit mit den Athleten ohne Handicap verschafft haben könnte. Unterdessen hat der Europäische Leichtathletik-Verband (EAA) am Sonntag Rehms Ulmer Siegerweite von 8,24 Meter in der europäischen Bestenliste veröffentlicht. Der 25-Jährige wird als zweitbester Deutscher auf Platz fünf geführt. Christian Reif (Rehlingen), der hinter Rehm Rang zwei belegt hat, steht mit 8,49 Meter an zweiter Stelle. Europas Nummer eins im Weitsprung ist der Brite Greg Rutherford mit 8,51 Meter.

Fußball, WM: Ein asiatisches Wettsyndikat soll rund 350 Millionen Dollar auf Spiele der Fußball-WM in Brasilien gesetzt haben. Das berichtet das Nachrichtenmagazin Spiegel in seiner aktuellen Ausgabe. Demnach haben Agenten der US-amerikanischen Bundespolizei FBI nach einer Razzia am 9. Juli in Las Vegas acht Personen festgenommen. Zudem wird den Beschuldigten illegales Glücksspiel vorgeworfen. Es gebe aber keinen Hinweis darauf, dass WM-Spiele manipuliert worden seien.

Laut eines Ermittlungsberichts, der dem Nachrichtenmagazin vorliegt, hätten die Verhafteten drei Villen angemietet, von denen aus sie mit einem aufwendigen technischen Equipment ihre Millioneneinsätze bei asiatischen Anbietern platziert haben sollen - vornehmlich bei zwei Wettbüros in der philippinischen Hauptstadt Manila. Die Seiten dieser Wettfirma sind im US-Bundesstaat Nevada jedoch nicht zugelassen. Aus dem Bericht gehe zudem hervor, dass von Anfang Mai bis Ende Juni auf ein eigens dafür eingerichtetes Konto knapp 21 Millionen Dollar eingegangen seien. Das Geld komme von Bankkonten der acht Wettpaten in China. Die FBI-Ermittler sind überzeugt, dass es sich dabei um "Schwarzgeld aus illegalen Wettgeschäften handelt, das gewaschen werden soll".

Fußball, 3. Liga: Die Brüder der Fußball-Weltmeister Mario Götze und Mats Hummels drohen nach dem Auftakt zur 3. Fußball-Liga wegen schwerer Verletzungen lange auszufallen. Beim 0:0 der SpVgg Unterhaching bei Holstein Kiel zog sich Fabian Götze nach einem Foul von Kiels Torhüter Kenneth Kronholm einen Schlüsselbeinbruch zu und musste ausgewechselt werden. Jonas Hummels verletzte sich kurz vor Schluss ohne Fremdeinwirkung am Knie. Es bestehe der Verdacht auf einen Kreuzbandriss, teilte Unterhachings Trainer Christian Ziege nach dem Spiel mit. "Ich bin zufrieden, dass wir in einem schweren Auswärtsspiel einen Punkt mitgenommen haben. Aber die Verletzungen trüben die Stimmung doch deutlich", sagte Ziege.

Sahr Senesie hat derweil am Sonntag der SG Sonnenhof Großaspach im ersten Fußball-Drittliga-Spiel der Vereinsgeschichte den ersten Sieg beschert. Der Angreifer traf im Aufsteiger-Duell des ersten Spieltages in der 74. Minute zum 2:1 (1:1)-Erfolg über Fortuna Köln. Vor 2623 Zuschauern hatte Markus Pazurek die Fortunen nach 21 Minuten in Führung gebracht. Noch vor dem Pausenpfiff gelang Tobias Rühle (40.) der umjubelte Ausgleich. Senesie belohnte schließlich die stets bemühten Gastgeber mit dem Siegtor.

Auch Hansa Rostock startet mit einem Erfolg in die Saison und gewann beim SC Preußen Münster 4:3 (4:1). Halil Savran (7.) und David Blacha (13.) hatten die Gäste vor 10 901 Zuschauern bereits in der Anfangsphase in Führung gebracht. Kai Schwertfeger (27.) und Christian Bickel (38.) schossen noch vor der Pause die Treffer drei und vier. Für Münster hatte Dominik Schmidt in der 31. Minute zwischenzeitlich verkürzt. Nach der Pause trafen Marcus Piossek (67.) und Marcel Reichwein (70.). In der hitzigen Schlussphase sah Münsters Jens Truckenbrod die Gelb-Rote Karte (87.).

Basketball, Los Angeles Lakers: Die Los Angeles Lakers haben ihren früheren Profi Byron Scott als neuen Cheftrainer verpflichtet. Der 53-Jährige bestätigte bei KCBS-TV sein Engagement beim 16-maligen Meister der nordamerikanischen Basketball-Profiliga NBA: "Es fühlt sich fantastisch an. Ein Traum wird wahr. Ich wollte immer die Lakers trainieren. Es ist so irreal." Laut ESPN erhält Scott in Los Angeles einen Vierjahresvertrag mit einer Gesamtdotierung von 17 Millionen Dollar. Scott, der zuletzt die Cleveland Cavaliers coachte, tritt bei den Lakers die Nachfolge von Mike D'Antoni an. Das Team um Kobe Bryant hatte in der Vorsaison mit einer Bilanz von 27 Siegen und 55 Niederlagen die Play-offs klar verpasst. Als Spieler gewann Scott mit den Lakers an der Seite von Earvin "Magic" Johnson und Kareem Abdul-Jabbar 1985, 1987 und 1988 die Meisterschaft.

Tennis, Atlanta: Tennisprofi Benjamin Becker hat beim Turnier in Atlanta den vierten Finaleinzug seiner Karriere auf der ATP-Tour knapp verpasst. Der 33 Jahre alte Mettlacher verlor in der Runde der besten Vier 3:6, 6:3, 3:6 gegen Dudi Sela. Der Israeli trifft im Endspiel des mit 568 805 Dollar dotierten Hartplatzturniers auf den topgesetzten John Isner, der seinen US-Landsmann Jack Sock 7:5, 6:4 bezwang. Becker hatte diese Saison bislang das Finale in 's-Hertogenbosch erreicht.

Doping, Evi Sachenbacher-Stehle: Die wegen Dopings für zwei Jahre gesperrte Biathletin Evi Sachenbacher-Stehle glaubt an eine Reduzierung ihrer Sperre durch den Internationalen Sportgerichtshof CAS. "Es ist nicht gerecht, dass ich für die Einnahme eines verunreinigten Nahrungsergänzungsmittels dieselbe Strafe bekomme wie jemand, der mit EPO dopt. Ich hoffe auf ein gerechtes Urteil. Ich war immer gegen Doping", sagte Sachenbacher-Stehle in der Sendung Blickpunkt Sport im Bayerischen Fernsehen. Sachenbacher-Stehle wurde während der Winterspiele in Sotschi das verbotene Stimulans Methylhexanamin nachgewiesen, der Weltverband IBU belegte die zweimalige Langlauf-Olympiasiegerin mit der Maximalsperre von zwei Jahren. Die erfahrene Athletin hatte den positiven Test vom 17. Februar mit der Einnahme eines verunreinigten Nahrungsergänzungsmittels erklärt. Nach dem CAS-Urteil wird sie über ihre Zukunft entscheiden. Bereits eine Reduzierung der Sperre um sechs Monate würde ihr den Wiedereinstieg in den Wettkampfsport in der Saison 2015/2016 ermöglichen. Ihr Anwalt Marc Heinkelein gibt sich optimistisch. "Ich halte die Entscheidung für unhaltbar", sagte Heinkelein über das IBU-Urteil.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: