Secusmart:Blackberry kauft Firma, die Merkels Handy schützt

Secusmart: Angela Merkel besitzt ein Blackberry-Handy mit Secusmart-Abhörschutz.

Angela Merkel besitzt ein Blackberry-Handy mit Secusmart-Abhörschutz.

(Foto: Wolfgang Kumm/dpa)

Kanadas Smartphone-Hersteller Blackberry kauft Secusmart. Das Unternehmen aus Düsseldorf sichert das Handy von Kanzlerin Merkel gegen Lauscher. Politisch ist das Geschäft heikel.

  • Blackberry kauft das Technologieunternehmen Secusmart aus Düsseldorf und damit auch dessen Abhörschutz-Technik für Handys von Politikern.
  • Das Geschäft könnte politisch heikel sein. Blackberry verspricht, Kundengeheimnisse weiterhin zu schützen.

Blackberry sichert sich wichtige Abhörschutz-Technik

Blackberry kauft das Technologieunternehmen Secusmart aus Düsseldorf und sichert sich damit die Abhörschutz-Technik für Politiker wie Angela Merkel. Das teilte der kanadische Smartphone-Hersteller am Dienstag mit - mit explizitem Verweis auf das Handy der Kanzlerin. Secusmart bestätigte den Deal. Der Kaufpreis ist nicht bekannt. Secusmart zufolge erhalten die Deutschen durch das Geschäft Zugang zum globalen Markt für sichere Mobilkommunikation.

"Die Geheimnisse unserer bestehenden und zukünftigen Kunden bleiben auch weiterhin zuverlässig geschützt", heißt es von Secusmart. "Wie auch in der Vergangenheit hat kein Secusmart-Mitarbeiter Zugriff auf die Verschlüsselungsalgorithmen oder die Geheimnisse unserer Kunden."

Geschäft könnte politisch heikel sein

Merkel besitzt ein Blackberry-Handy mit Secusmart-Abhörschutz. Das Geschäft könnte deshalb politisch heikel sein: Die Bundesregierung hat nach der NSA-Abhördebatte gefordert, dass Deutschland verstärkt eigene IT-Sicherheitstechnologie entwickeln sollte, um unabhängiger von internationalen Firmen zu werden.

Grundsätzlich hat die Bundesregierung die Möglichkeit, zu intervenieren, wenn ausländische Investoren deutsche Unternehmen kaufen, die für Teile der deutschen Sicherheits-Infrastruktur verantwortlich sind. Gegebenenfalls kann Berlin solche Käufe unterbinden. Das Wirtschaftsministerium äußerte sich zunächst nicht, ob davon im aktuellen Fall Gebrauch gemacht wird.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: