Deutschland, die Kombi-Nation: Will ein Autohersteller hierzulande in der Mittelklasse auftrumpfen, muss er eine Kombiversion seiner dort angesiedelten Baureihe im Angebot haben. Bei der zählen vor allem drei Dinge: Platz, Variabilität und Langstreckentauglichkeit.
Viele Autokäufer oder Flottenmanager vermuten diese Attribute vor allem bei den Kombis von Audi, BMW und Mercedes. Dabei sind die Fünftürer mit den Beinamen "Avant" und "Touring" nicht besonders geräumig und mindestens etwa 30 000 Euro teuer. Die T-Modelle von Mercedes mögen große Kofferräume haben, liegen preislich aber noch einmal eine Stufe über ihren bayerischen Konkurrenten. Doch wer auf das Prestige der süddeutschen Nobelkombis verzichten kann, findet bei den anderen einheimischen Herstellern und den Importeuren geräumige Kombis, die zu vernünftigen Preisen zu haben sind.
Ford Mondeo
Das wurde aber auch Zeit: In den USA bietet Ford schon seit zwei Jahren den neuen Mondeo an, wenn auch unter anderem Namen. Dennoch haben europäische Kunden einen Vorteil: Während der amerikanische Ford Fusion nur als Limousine zu haben ist, kommt der Mondeo hier auch als Kombi auf den Markt. Der trägt wie gehabt den Beinamen "Turnier", hat nun aber einen kleineren Kofferraum. Als Fünfsitzer stehen für Gepäckstücke bis maximal 525 Liter zur Verfügung, bei umgeklappten Fondsitzen sind es bis zu 1630 Liter. Der Vorgänger bot zwischen 549 und 1740 Liter. Dafür stimmt die Zuladung: Je nach Motorisierung packt der neue Mondeo Turnier zwischen 775 und 832 Kilogramm weg.
Darüber hinaus hat er in fast allen Bereichen einen Sprung nach vorne gemacht. Beispiel Motoren: Die ab Mai 2015 acht Leistungsstufen umfassende Triebwerkspalette enthält Benzin- und Dieselmotoren von 115 bis 240 PS, darunter auch einen Einliter-Dreizylinder-Turbobenziner mit 125 PS. Einzelne Motorvarianten sind dann auch mit Allradantrieb erhältlich. Der 187 PS starke Hybridantrieb bleibt jedoch vorerst der viertürigen Limousine vorbehalten. Dafür kommt auch der Mondeo Turnier in den Genuss des neuen Bedienkonzepts mit Acht-Zoll-Touchscreen in der Mittelkonsole, dessen Funktionen sich auch per Sprachsteuerung kommandieren lassen. Das Fahrwerk soll nun komfortabler, aber dennoch gewohnt agil abgestimmt sein.
Der Grundpreis steigt beim Modellwechsel am 7. Februar 2015 von fast 26 000 auf 28 150 Euro für den 160-PS-Benziner. Er dürfte aber wieder sinken, wenn Ford im Mai den Dreizylinder-Basisbenziner nachschiebt.
Linktipp: Auch in der Klein- und Kompaktwagen-Klasse gibt es geräumige Kombis. Eine Marktübersicht.