München:Nächtliche Kletterpartie an der Frauenkirche

Die Türme der Frauenkirche in München auf einer Aufnahme von Februar 2014 (Foto: Sven Hoppe/dpa)

Kletterfreunde aus ganz Europa treffen sich am Wochenende in München zum "FAM-Jam". Sechs der Sportler können das offizielle Turnier aber nicht abwarten - und werden in luftiger Höhe von der Polizei aufgegriffen.

Sie kraxeln und springen über alles, was ihnen gerade in die Quere kommt, in der Nacht auf Freitag allerdings haben sechs Bewegungskünstler, die zum "FAM-Jam" nach München angereist waren, etwas über die Stränge geschlagen: Die Polizei musste nach Mitternacht sechs junge Männer vom Baugerüst der Frauenkirche pflücken. Die Beamten sahen das Klettern in luftiger Höhe nicht als Sport, sondern als Hausfriedensbruch an. Alle sechs erhielten eine Anzeige.

Etwa 35 Klettermaxen aus ganz Europa werden zu der Veranstaltung an diesem Wochenende in der Dreifachturnhalle an der Ungsteiner Straße erwartet. Die Sportler springen über Treppen, schlagen Salti von Brüstungen oder laufen ein paar Schritte senkrecht an der Wand entlang. Ihr Spielplatz ist die Straße, das allerdings wurde den jungen Männern aus Deutschland, Bulgarien, der Ukraine und Russland zum Verhängnis.

"Spontanaktion dieser Jungs"

Vor dem geplanten Event am Freitag gingen sie nächtens in München auf Tour. Allerdings nutzten sie nicht die in der Turnhalle installierten Gerätschaften, um ihrer Sportart "Parkour" nachzugehen, sondern die Münchner Innenstadt. Sie sollen an Kränen und Baugerüsten gesichtet worden sein sowie gegen 1.40 Uhr an der Frauenkirche. Die Polizei holte die Studenten auf den Boden der Tatsachen zurück und machte sie mit dem deutschen Gesetz vertraut: sechs Anzeigen wegen Hausfriedensbruchs.

Andreas Ruby, der den dreitägigen "FAM-Jam" in München organisiert, sagte der SZ, dass der Ausflug der Gäste eine "Spontanaktion dieser Jungs" gewesen sei. Mit der Veranstaltung habe die nächtliche Kletterpartie nichts zu tun.

© SZ vom 02.08.2014 / WIM - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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