Insolvente Reiseveranstalter:27 000 russische Touristen sitzen im Ausland fest

Tausende Touristen warten auf ihr Flugticket zurück nach Russland. Wegen der Ukraine-Krise hat ihr Reiseveranstalter Labirint am Samstag kurzerhand den Betrieb eingestellt. Es ist die vierte Pleite in der Tourismusbranche binnen weniger Wochen.

  • Zehntausende Touristen aus Russland sitzen ohne Rückflugticket im Ausland fest.
  • Der Reiseveranstalter Labirint ist insolvent. Das Unternehmen begründet die Pleite mit der Ukraine-Krise.
  • Labirint ist das vierte Touristik-Unternehmen, das in den vergangenen Wochen Konkurs angemeldet hat.

27 000 Touristen ohne Rückflugticket

Am Samstag hat der russische Reiseveranstalter Labirint den Betrieb eingestellt, nun sitzen Zehntausende Touristen im Ausland fest. Mehr als 27.000 haben keine Rückflugtickets, wie der russische Reiseverband mitteilt.

Labirint meldet wegen Ukraine-Krise Konkurs an

"Die negative politische und wirtschaftliche Lage hat die Zahl der Buchungen beeinflusst", teilte Labirint als Grund für die Geschäftsaufgabe mit. Der Wertverlust des Rubel schmälere zudem die Kaufkraft der Russen. In den vergangenen Wochen hatten sich bereits drei andere Touristikunternehmen für insolvent erklärt. Am Sonntag hatte die Billigfluglinie Dobrolet erklärt, wegen der westlichen Sanktionen gegen Russland ihren Betrieb einzustellen. Gegen Labirint und ein weiteres Unternehmen wird nun wegen Betrugs ermittelt.

Weitere Pleiten könnten folgen

Eine Sprecherin der russischen Tourismusbehörde sagte dem Rundfunksender Moskauer Echo, es sei zu befürchteten, dass die Pleite-Serie bei den Reiseveranstaltern erst der Anfang sei und es einen "Domino-Effekt" geben könne. Der Reiseverband teilte mit, man werde die Flut von Beschwerden der Labirint-Reisenden nach und nach abarbeiten; was bei der Menge allerdings eine Zeit lang dauern könne.

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