Bayreuth:Polizei durchsucht Klinikum

Der Vorwurf wiegt schwer: Am Klinikum Bayreuth sollen Behandlungsfehler bei einem Neugeborenen zum Tod und bei drei weiteren zu dauerhaften Schäden geführt haben. Jetzt hat die Kriminalpolizei Unterlagen sichergestellt.

Von Katja Auer, Bayreuth

Die Kriminalpolizei hat am Mittwoch das Bayreuther Klinikum durchsucht und Unterlagen sichergestellt. Das teilte die Staatsanwaltschaft mit, die gegen Verantwortliche des Krankenhauses ermittelt. Gegen wen, ist bislang nicht bekannt.

Am Mittwoch bestätigte die Staatsanwaltschaft, dass es um den Vorwurf von fehlerhaften Behandlungen von Babys geht. Tags zuvor hatte sie noch keinen Grund für die Ermittlungen nennen wollen. Zwischen 2008 und 2011 sollen vier Neugeborene so falsch behandelt worden sein, dass ein Kind starb und drei weitere dauerhafte Schäden behalten haben. Dazu war eine anonyme Anzeige - offenbar schon vor längerer Zeit - bei der Staatsanwaltschaft eingegangen. Die Auswertung der nun sichergestellten Unterlagen werde einige Zeit in Anspruch nehmen, teilte die Staatsanwaltschaft mit, daran werde auch ein Sachverständiger mitarbeiten. Weitere Auskünfte will die Behörde zurzeit nicht geben.

Am späten Mittwochnachmittag sollte der Aufsichtsrat des Klinikums zu einer Krisensitzung zusammenkommen. Auch die Chefärzte sollten daran teilnehmen. Ein Ergebnis war bis zum Redaktionsschluss dieser Ausgabe nicht bekannt.

Das Nachrichtenmagazin Der Spiegel hatte am Montag über Missstände am Bayreuther Klinikum berichtet. Demnach sollen die Mitarbeiter stark überlastet sein, auch deswegen, weil die Leitung das Haus vor allem gewinnbringend führen wolle. Mehrere Patienten sollen falsch behandelt worden sein. Aus dem Klinikum gab es dazu bislang keine Stellungnahme.

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