Der Pelz der Urgroßtante, die Schulbücher des Großvaters, die Berglandschaft, die schon über den Sofas von Generationen hing: Über Jahrzehnte und Jahrhunderte sammelt sich einiges in Familien an. Was etwas wert ist und was guten Gewissens auf den Sperrmüll kann.
"Der Wert von Gemälden hängt vor allem von Künstler und Qualität ab", sagt Kunsthistoriker Oliver Gradel, der als Sachverständiger den Wert von Antiquitäten schätzt. Ein Gemälde von Monet (im Bild) oder van Gogh auf dem Dachboden zu finden, ist wohl eher unwahrscheinlich. Dennoch müsse der Maler bei Werken, die nach dem 18. Jahrhundert entstanden sind, einen gewissen Bekanntheitsgrad haben oder zumindest nachweisbar Künstler und nicht Hobbymaler gewesen sein, sagt Gradel: "Berglandschaften unbekannter Künstler, wie sie in den sechziger Jahren in den Wohnzimmern hingen, sind heute meist nichts mehr wert." Bei Bildern aus früheren Jahrhunderten sei der Maler dagegen oft nicht erkennbar. Deshalb spiele dort vor allem die künstlerische Qualität des Gemäldes eine Rolle.