Bildungsmonitor 2014:Sachsen hat das leistungsstärkste Bildungssystem

Eine Studie vergleicht deutsche Schulsysteme und kürt ein Bundesland zum eindeutigen Sieger. Lohnenswert ist ein Blick auf die Detail-Rankings. Hier zeigt sich: Auch bei den Gesamt-Spitzenreitern gibt es Verbesserungsbedarf.

Von Johann Osel

Den Bundesländern Sachsen, Thüringen, Bayern und Baden-Württemberg attestiert die von Arbeitgeberverbänden getragene "Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft" (INSM) die leistungsfähigsten Bildungssysteme. Ihr am Dienstag vorgestellter "Bildungsmonitor 2014" wertete Datensätze, zum Beispiel der Statistikämter oder der Kultusminister, in gut 90 einzelnen Aspekten aus. Auf den hinteren Plätzen landeten Berlin, Brandenburg, Nordrhein-Westfalen und Bremen.

Insgesamt soll der jährlich erscheinende Monitor zeigen, inwieweit Bildungssysteme zum Wachstum der Wirtschaft beitragen und "Bildungsarmut reduzieren". Priorität habe die Teilhabe für alle, hieß es von den Machern. Zugleich müsse man wegen des demografischen Wandels und der sinkenden Zahl an Fachkräften "alle Potenziale erschließen". Umgesetzt wurde die Studie vom Institut der deutschen Wirtschaft.

Lohnenswert ist ein Blick auf die Detail-Rankings - hier gibt es deutliche Unterschiede, auch innerhalb des Gesamt-Spitzen-Quartetts. So liegen bei den Englisch-Kompetenzen Bayern und Baden-Württemberg auf Platz eins und zwei, Sachsen und Thüringen nur auf acht und zehn. Dafür fallen die beiden Süd-Länder bei den Ganztagsangeboten für Grundschüler ab, auf Rang 13 und 14.

Geringe Schulabbrecherquoten in Bayern und Hessen

Bei den Schulabbrecherquoten liegt der gesamte Osten hinten. Die wenigsten Jugendlichen ohne Abschluss zählen Bayern und Hessen. Beim Anteil ausländischer Abbrecher liegen die beiden Länder wiederum weiter hinten.

Die Autoren der Studie brachten eine bildungspolitische Botschaft vor. "Änderungen an den Strukturen wie eine Rückkehr zum G 9 bringen wenig. Wichtiger ist es, die Qualität in den bestehenden Strukturen zu erhöhen", so Studienleiter Axel Plünnecke vom Institut der Wirtschaft. Man habe auch die Schulleistungen im acht- und im neunjährigen Gymnasium verglichen und kaum Unterschiede ausgemacht. Die Verkürzung der Schulzeit habe zudem "keine relevanten Auswirkungen auf die Freizeitgestaltung und Lebenszufriedenheit".

Er riet davon ab, zum G 9 zurückzuschwenken, wie es in manchen Ländern beabsichtigt oder zumindest diskutiert wird.

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