Europameister Marco Koch:"So viel Spaß hatte ich noch nie"

Gold medallist Koch of Germany poses after winning the men's 200m breaststroke final at the European Swimming Championships in Berlin

Glücklicher Schwimmer: Marco Koch gewinnt Gold über 200 Meter Brust

(Foto: REUTERS)

Es ist die erste Goldmedaille für die deutschen Beckenschwimmer bei der EM: Mit deutschem Rekord gewinnt der WM-Zweite Marco Koch über 200 Meter Brust vor dem Weltjahresbesten Murdoch aus Großbritannien. Dagegen verpasst Nicolas Graesser eine Medaille nur um zwei Hundertstelsekunden.

  • Marco Koch gewinnt die Goldmedaille über 200 Meter Brust.
  • Patrick Hausding gewinnt sein Gold vom Drei-Meter-Brett.
  • Nicolas Graesser verpasst über 50 Meter Rücken eine Medaille um zwei Hundertstelsekunden.
  • Die Ergebnisse des dritten Wettkampftages und den Liveticker zum vierten Wettkampftag finden Sie hier.

200 Meter Brust: Marco Koch gewinnt mit deutschem Rekord

Marco Koch hat den deutschen Beckenschwimmern bei den Europameisterschaften in Berlin die erste Goldmedaille beschert. Der WM-Zweite gewann am Donnerstag über 200 Meter Brust mit deutschem Rekord von 2:07,47 Minuten. Der 24-Jährige verbesserte seine fünf Jahre alte Bestmarke aus der Ära der Hightech-Anzüge um 86 Hundertstelsekunden. Koch unterbot außerdem den EM- Rekord des Ungarn Daniel Gyurta (2:08,60) aus dem Jahr 2012. "So viel Spaß hatte ich noch nie", sagte der Darmstädter. Sein Heimtrainer Volker Kreisel jubelte lautstark von der Tribüne aus mit und schrie immer wieder "Ja, Ja!" Zweiter wurde drei Zehntelsekunden hinter Koch der Weltjahresbeste Ross Murdoch aus Großbritannien. Der Commonwealth-Games-Sieger schlug nach 2:07,77 Minuten an. Rang drei ging an den Litauer Giedrius Titenis. Koch holte die insgesamt vierte Medaille der deutschen Beckenschwimmer und das 16. Edelmetall dieser EM.

Wasserspringen: Hausding steigert sich von Sprung zu Sprung

Kunstspringer Patrick Hausding hat seinen dritten Titel bei den Europameisterschaften in Berlin gewonnen. Nach den Erfolgen im Synchronspringen vom Turm und im Einzel vom Ein-Meter-Brett entschied Hausding am Donnerstag auch die Konkurrenz vom Drei-Meter-Brett für sich. Nach dem verpatzten ersten Sprung war der 25-Jährige noch Letzter gewesen und kämpfte sich vom zwölften Platz nach ganz vorn. Dank des besseren letzten Sprungs, eines viereinhalbfachen Saltos, fing Hausding mit 487,85 Punkten den bis dahin stets führenden russischen Titelverteidiger Ilja Sacharow (483,20) noch ab. Bronze sicherte sich der Ukrainer Illja Kwascha mit 477,20 Zählern. Stephan Feck belegte mit 429,50 Punkten den achten Platz.

Hausding hatte 2010 bei der EM in Budapest als erster Springer fünf Medaillen gewonnen. Auch bei der Heim-EM startet der gebürtige Berliner fünfmal. Noch nie seit der Etablierung des Ein-Meter-Bretts 1989 hat es ein Springer geschafft, alle drei Einzel-Titel bei einer EM zu gewinnen. Hausding tritt vor der Entscheidung vom Turm am Samstag gemeinsam mit Feck noch im Drei-Meter-Synchronspringen am Freitag an.

50 Meter Rücken: Graesser verpasst Medaille um eine Winzigkeit

Nicolas Graesser hat in Berlin eine Medaille über 50 Meter Rücken nur ganz knapp verpasst. Der 20-Jährige schlug am Donnerstag nach 25,02 Sekunden an und lag damit nur zwei Hundertstelsekunden hinter dem drittplatzierten Briten Chris Walker-Hebborn. Graesser trainiert und studiert in den USA. Europameister wurde in 24,64 Sekunden der Russe Wladimor Morozow. Rang zwei ging an Jeremy Stravius aus Frankreich.

100 Meter Freistil: Biedermann verzichtet auf Start

Paul Biedermann verzichtet bei der Schwimm-EM in Berlin auf die 100 Meter Freistil. Stattdessen werde sich der EM-Zweite über die 200 Meter ganz auf die Staffeln konzentrieren, teilte der Deutsche Schwimm-Verband am Donnerstagmorgen mit. "Die Regenerationsprozesse nach dem Rennen über 200 Meter Freistil sind langsamer verlaufen als erhofft. Paul war stehend K.o. Das Team hat für ihn Vorrang", sagte Chef-Bundestrainer Henning Lambertz.

Biedermann hatte kurz vor der Heim-EM eine dreiwöchig Trainingspause nach Krankheit einlegen müssen. Nach seinem zweiten Platz über seine Spezialstrecke 200 Meter Freistil am Mittwochabend hatte Biedermann einen Start über die halbe Distanz bereits offen gelassen. "Ich stelle mich jetzt ganz in den Dienst der Mannschaft. Da muss man sehen, wo man dem Team nützt und wo man sich sinnlos zerschießt", sagte der Weltrekordhalter nach der um zwei Hundertstelsekunden verpassten Titelverteidigung.

Biedermann hatte bei seinem Langbahn-Comeback Anfang Mai nach einer Pause im Jahr 2013 mit einer starken Zeit auch über die 100 Meter überzeugt. Seine 48,31 Sekunden bedeuteten vor der EM Platz zwei der europäischen Jahresbestenliste.

800 Meter Freistil: Sarah Köhler schwimmt Bestzeit

Sarah Köhler hat in Berlin Platz sieben über 800 Meter Freistil belegt. Die 20-Jährige aus Frankfurt/Main schlug in ihrem ersten großen internationalen Finale in persönlicher Bestzeit nach 8:30,94 Minuten an. Den Sieg sicherte sich die Britin Jazmin Carlin. Die Gewinnerin der Commonwealth Games lag in starken 8:15,54 Minuten vor der Olympia-Zweiten Mireia Belmonte aus Spanien. Rang drei ging an Boglarka Kapas aus Ungarn.

100 Meter Schmetterling: Wenk schafft es ins Finale

Alexandra Wenk hat bei der Schwimm-EM in Berlin das Finale über 100 Meter Schmetterling erreicht. Die 19-Jährige aus München wurde am Donnerstag in 58,59 Sekunden Gesamt-Achte beider Halbfinal-Läufe und feierte damit ihren größten internationalen Erfolg. Als Schnellste geht Topfavoritin Sarah Sjöström ins Finale an diesem Freitag. Die Schwedin schlug nach 57,39 Sekunden an.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: