Stiftung Warentest über Matratzen:Latex liegt vorne

füße hängen aus zu kurzem bett

Matratzen aus Latex schnitten im Versuch der Stiftung Warentest gut ab.

(Foto: Ben Beltman/iStockphoto)

Bisher sind sie kaum in Schlafzimmern zu finden: Die Stiftung Warentest kürt Latexmatratzen zum Testsieger. Die Tester rechnen auch mit den trendigen Boxspringbetten ab.

  • Die Stiftung Warentest hat 24 neue Matratzen getestet. Am besten schnitten Modelle aus Latex ab.
  • Die Härtegrade der Hersteller stimmen oft nicht, fanden die Tester heraus.
  • Boxspringbetten sind ihr Geld oft nicht wert, urteilt die Stiftung.

So eine Testmatratze hat viel gesehen. Menschen verschiedenster Körpermaße und -formen lagen auf ihr. In ihrem Matratzentest ließ die Stiftung Warentest "kleine, große, dicke, dünne sowie Frauen mit birnenförmigem Hüftschwung und Männer mit schrankartiger Statur" probeliegen.

Was ist wichtig bei einer Matratze? "In Rückenlage passt sie sich so an, dass die Doppel-S-Form der Wirbelsäule erhalten bleibt", erläutert Hans-Peter Brix, der die Versuche der Stiftung Warentest geleitet hat. In Seitenlage lasse eine gute Matratze Schulter und Becken so tief einsinken, dass sich zwischen Halswirbelsäule und Steißbein eine gerade Linie bildet.

Die Ergebnisse des Tests im Überblick:

  • Sie haben nur einen Marktanteil von weniger als einem Prozent. Doch Matratzen aus Latex schnitten im Test am besten ab. Gute Matratzen aus diesem Material halten lang und würden für alle Körpergrößen und -formen passen, egal in welcher Schlaflage, so die Stiftung. Wer leicht friert, dem helfen sie, warm zu bleiben. Mit der Note "gut" schnitten Modelle von Allnatura, Waschbär und Sembella ab. Sie kosten 680 bis 800 Euro. Einer der wenigen Einwände: Latexmatratzen sind wabbelig und deshalb schwer zu wenden.
  • Keine der billigeren, leichteren Schaumstoffmatratzen konnte die Tester wirklich überzeugen. Alle Modelle erhielten die Note "befriedigend", weil sich leicht Liegekuhlen bildeten. Außerdem stimmten die Härtegradangaben der Hersteller oft nicht. Grund laut Stiftung Warentest: Der Schaumstoff wird aus riesigen Blöcken Kaltschaum geschnitten. Innerhalb eines Blocks könne sich die Härte unterscheiden - dennoch würden die Firmen alle Matratzen aus dem Block mit dem gleichen Härtegrad auszeichnen.
  • Die teuren Boxspringbetten, die derzeit im Trend liegen, sind für ihren Preis meist nicht gut genug, befanden die Tester. Dieser Bettentyp besteht aus einer Holzbox mit zwei Matratzen übereinander. Nur das Modell von Musterring (2570 Euro) erhielt die Note "gut". In ihm bilden sich auch nach längerer Zeit keine Kuhlen wie in den anderen Modellen. Manche von ihnen wurden auch schlecht ausgelüftet geliefert, in zwei Matratzen wurden sogar krebsverdächtige Substanzen gefunden.
  • Wer beim Schlafen stark schwitzt, sollte eine luftigere Federkernmatratze wählen, durch die Wärme und Feuchtigkeit leichter entweichen können als durch Latex.
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