Leichtathletik:Bailey-Cole gewinnt umstrittenes 100-Meter-Finale

Gay of the U.S., Bailey-Cole of Jamaica and Powell of Jamaica compete in the men's 100m A event of the Weltklasse Diamond League meeting at the Letzigrund stadium in Zurich

Zwei umstrittene Läufer und der Sieger mittendrin: Tyson Gay, Kemar Bailey-Cole und Asafa Powell (v.l.).

(Foto: REUTERS)

Der Jamaikaner gewinnt neben drei überführten Dopern das 100-Meter-Finale in Zürich. Der Handballer Michael Kraus entgeht einer Strafe für die Missachtung von Anti-Doping-Richtlinien. Die deutschen Judoka warten bei der WM in Russland weiter auf ihre erste Medaille.

Leichtathletik, Zürich: Der Jamaikaner Kemar Bailey-Cole hat das umstrittene 100-Meter-Finale beim Leichtathletik-Meeting in Zürich gewonnen. Der Sieger der Commonwealth Games lief am Donnerstagabend nach 9,96 Sekunden vor dem Amerikaner Michael Rodgers (10,05) und Europameister James Dasaolu aus Großbritannien (10,06) ins Ziel.

Die Besetzung des Rennens war im Vorfeld stark kritisiert worden, weil in Rodgers, dem Viertplatzierten Asafa Powell (Jamaika/10,07) sowie dem diesmal nur Neunten und Letzten Tyson Gay (USA/10,35) gleich drei Sprinter an den Start gingen, die schon einmal des Dopings überführt wurden. Superstar Usain Bolt hatte seinen Start im Letzigrund am Wochenende abgesagt, weil er sich nach seinen Verletzungsproblemen auf die kommende WM-Saison konzentrieren will.

Judo, WM: Auch die ehemalige WM-Zweite Laura Vargas Koch hat die Niederlagenserie der deutschen Judoka bei der WM im russischen Tscheljabinsk nicht gestoppt. Die 24 Jahre alte Berlinerin verlor im Achtelfinale der Klasse bis 70 Kilogramm gegen die Polin Katarzyna Klys. Vor den letzten Einzelentscheidungen am Samstag wartet der Deutsche Judo-Bund (DJB) noch immer auf eine Medaille, zwei siebte Plätze durch Martyna Trajdos und Mareen Kräh sind bislang die besten Ergebnisse. Am Freitag scheiterten neben Vargas Koch auch die drei weiteren DJB-Starter frühzeitig. Iljana Marzok (70 kg) verlor gegen die Usbekin Gulnosa Matnijasowa ebenso ihren Auftaktkampf wie die frühere EM-Dritte Luise Malzahn in der Klasse bis 78 kg gegen die Südkoreanein Yoon Hyunji. Auch Marc Odenthal (90 kg) verlor seinen ersten Kampf gegen den Ägypter Hatem Abd el Akher. Die letzte größere Chance auf eine deutsche Medaille hat am Samstag der Olympiadritte Dimitri Peters (Hannover) in der Klasse bis 100 Kilogramm.

Handball, Michael Kraus: Der ehemalige Handball-Weltmeister Michael Kraus (30) vom Bundesliga-Klub Frisch Auf Göppingen ist nach seinem Verstoß gegen die Anti-Doping-Richtlinien überraschend freigesprochen worden. Das gab die Anti-Doping-Kommission des Deutschen Handballbundes (DHB) nach einer nicht öffentlichen Sitzung bekannt. Die Entscheidung erfolgte einstimmig. Damit ist die am 21. Juli verhängte vorläufige Suspendierung des Nationalspielers in Diensten des Bundesligisten Frisch Auf Göppingen aufgehoben. Kraus ist somit bereits am kommenden Wochenende wieder spielberechtigt.

Die Kommission hatte Kraus Ende Juli vorläufig suspendiert, weil er binnen 18 Monaten drei Mal die Melde- und Kontrollvorgaben nicht erfüllt haben soll. Dem Code der Nationalen Anti-Doping-Agentur (NADA) zufolge ist ein dreifaches Versäumnis der Meldepflicht wie ein Dopingfall zu werten und kann mit einer ein- bis zweijährigen Sperre geahndet werden. Wird einer der verpassten Termine für nichtig erklärt, gäbe es indes einen Freispruch.

Bundesliga, SC Freiburg: Stürmer Karim Guédé von Fußball-Bundesligist SC Freiburg ist nach seiner Roten Karte im Auftaktspiel bei Eintracht Frankfurt (0:1) vom Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) aufgrund der TV-Bilder für zwei Spiele gesperrt worden. Das teilte der Verband am Donnerstag mit. Der 29-jährige Slowake hatte seinem Gegenspieler Martin Lanig in die Magengegend geschlagen. Schiedsrichter Florian Meyer (Burgdorf) hatte den Vorgang nicht gesehen, somit konnte der Kontrollausschuss nachträglich Anklage erheben. Spieler und Verein haben dem Urteil bereits zugestimmt, das damit rechtskräftig ist.

Fußball, Andrea Pirlo: Der Italiener Andrea Pirlo (35) fällt mit einer Hüftverletzung für mindestens einen Monat aus. Dies gab Juventus Turin bekannt, nachdem sich der Spieler am Donnerstag einer Untersuchung unterzogen hatte. Damit verpasst der Spielmacher den Saisonstart mit seinem Klub und auch die Länderspiele der italienischen Nationalmannschaft gegen die Niederlande am 4. September und am 9. September in der EM-Qualifikation gegen Norwegen.

Rudern, WM: Die deutschen Ruderer greifen bei den Weltmeisterschaften in Amsterdam mit vier weiteren Booten in den olympischen Klassen nach den Medaillen. Der Frauen-Doppelvierer als Titelverteidiger, der Männer-Doppelvierer, die Berliner EM-Dritten Bastian Bechler/Anton Braun im Zweier ohne Steuermann und die Mainzer U23-Weltmeister Moritz Moos/Jason Osborne im Leichtgewichts-Doppelzweier zogen am ersten Halbfinaltag auf der Bosbaan in die Endläufe ein. Der Vierer ohne Steuermann und der Frauen-Achter ruderten derweil am Finale vorbei. Es waren bereits die Boote vier und fünf des Deutschen Ruderverbandes (DRV), die in den 14 olympischen Klassen das Endlaufticket verpassten. Am Freitag haben noch vier DRV-Boote die Chance, in die Finals am Wochenende einzuziehen - darunter Vize-Europameister Marcel Hacker (Magdeburg) im Einer. Der Deutschland-Achter hatte seine Endlaufteilnahme mit einem beeindruckenden Vorlaufsieg bereits am Montag perfekt gemacht. Das Flaggschiff gilt als größte Titelhoffnung des DRV.

Schwimmen, Weltrekord: Die ungarische Starschwimmerin Katinka Hosszu hat beim Kurzbahn-Weltcup in Doha/Katar ihre Weltrekordjagd erfolgreich fortgesetzt. Einen Tag nach ihrer Bestmarke über 200 m Lagen drückte die dreimalige Europameisterin von Berlin den Rekord über die halbe Distanz bereits im Vorlauf auf 57,25 Sekunden und war damit zwei Zehntel schneller als im Vorjahr beim Berliner Weltcup. Für die Finals am Nachmittag qualifizierten sich Europameister Marco Koch (Darmstadt) über 100 m Brust und 200 m Lagen sowie Steffen Deibler (Hamburg/100 m Schmetterling und 50 m Freistil), Vize-Europameister Christian Diener (Potsdam/50 und 200 m Rücken) und Franziska Hentke (Magdeburg/200 m Schmetterling).

Fußball, Kamerun: Die Fußball-Nationalmannschaft Kameruns um Trainer Volker Finke wird künftig ohne ihren größten Prominenten auskommen müssen. Stürmer Samuel Eto'o (33) hat am Mittwochabend via Twitter seine Karriere im Trikot der "Unzähmbaren Löwen" für beendet erklärt. "Danke an ganz Afrika und meine Fans für ihre bedingungslose Unterstützung", so Eto'o. Eto'o bestritt 118 Spiele für sein Land und erzielte dabei 56 Tore. Zu seinen größten Erfolgen zählen der Gewinn der Afrikameisterschaft (2000, 2002) sowie der Olympiasieg 2000 in Sydney. Seine internationale Karriere endete jedoch unrühmlich. Bei der WM 2014 in Brasilien hatte Kamerun gegen Mexiko (0:1), Kroatien (0:4) und Gastgeber Brasilien (1:4) verloren und war in der Vorrunde sang- und klanglos gescheitert.

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