Deutsche Bahn:Lokführer kündigen Warnstreiks an

Warnstreiks GDL - München

Bundesweit wollen Lokführer der Deutschen Bahn und mehrerer privater Bahnen für mehrere Stunden streiken.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer hat für diesen Montagabend bundesweit zu Warnstreiks aufgerufen. Es soll hautpsächlich den Güterverkehr treffen, doch in Berlin und Hamburg sind auch Ausfälle bei der S-Bahn zu erwarten.

  • Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat für den Montagabend bundesweit Warnstreiks angekündigt.
  • Die GDL stellt in der laufenden Tarifrunde auch für Zugbegleiter und Lokrangierführer Forderungen.

Streikschwerpunkt auf Güterverkehr

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat für diesen Montagabend zu einem Warnstreik aufgerufen. In einer Pressemitteilung heißt es, dass der Arbeitskampf von 18 bis 21 Uhr dauern soll. "Mit dieser Streikzeit berücksichtigt die GDL die vielen Wochenendreisenden, die während des ersten Wochenarbeitstages die Eisenbahnen nutzen", erklärte die Gewerkschaft. "Der erste Streik soll im Schwerpunkt den Güterverkehr treffen, weniger die Fahrgäste", hieß es am Morgen.

Allerdings werde der Streik bundesweit alle Verkehrsgesellschaften treffen, auch den Fern-, Regional- und S-Bahn-Verkehr, sagte GDL-Streikleiter Thomas Gelling. "Wir rechnen mit ganz erheblichen Ausfällen." In Berlin werde neben dem Regional- und Fernverkehr auch die S-Bahn von dem Warnstreik betroffen sein. Zugausfälle seien auch bei der S-Bahn in Hamburg zu erwarten, sagte der dortige GDL-Bezirkschef Hartmut Petersen. Er rechnete damit, dass sich im Norden zwischen 70 und 80 Prozent der GDL-Mitglieder an dem Warnstreik beteiligen werden.

Bahn legt neues Angebot vor

Die Deutsche Bahn forderte die GDL dazu auf, ihren Warnstreik-Aufruf zurückzunehmen. Das Unternehmen habe der GDL am Morgen ein neues Tarifangebot vorgelegt, teilte Bahn-Personalvorstand Ulrich Weber mit. Es enthalte die Bereitschaft, über alle Tarifforderungen der GDL für Lokomotivführer zu verhandeln.

Streit zwischen Gewerkschaften um Zuständigkeiten

Die Warnstreiks stehen im Raum, seit am 18. August Gespräche mit der Bahn und der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) über die Zuständigkeiten in Tarifverhandlungen gescheitert sind. Die GDL fordert für die etwa 37 000 Lokführer, Zugbegleiter und Rangierführer fünf Prozent mehr Lohn, aber auch eine Verkürzung der Wochenarbeitszeit um zwei auf 37 Stunden sowie bessere Schichtpläne. Die EVG verlangt sechs Prozent mehr Lohn, mindestens aber 150 Euro im Monat. Sie will für alle Beschäftigtengruppen verhandeln. Die GDL warf der Bahn eine Blockadehaltung im Tarifstreit vor. Das Management lehne es generell ab, mit der Gewerkschaft zu verhandeln.

Abstimmung mit streikenden Piloten

Gestreikt wurde bereits vergangene Woche bei der Lufthansa-Tochter Germanwings. Die Piloten-Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) hat für Anfang dieser Woche einen Ausstand nun auch bei der Lufthansa selbst nicht ausgeschlossen. Allerdings hatten GDL und VC angekündigt, sich bei ihren Streikmaßnahmen abzustimmen, um betroffenen Passagieren Ausweichmöglichkeiten zu geben.

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