Schießerei im Finanzamt:Mutmaßlicher Schütze von Rendsburg ist Steuerberater

Im schleswig-holsteinischen Rendsburg ist ein Mitarbeiter des Finanzamts erschossen worden - der mutmaßliche Schütze ist Steuerberater und bereits in Gewahrsam. Der Schießerei soll ein lautstarker Streit vorangegangen sein.

  • Ein Mann hat einen Mitarbeiter des Rendsburger Finanzamts erschossen.
  • Das Motiv des mutmaßlichen Schützen, ein Steuerberater, ist noch nicht bekannt.
  • Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen.

Mann erschießt Finanzamt-Mitarbeiter

Ein Mitarbeiter des Finanzamts Rendsburg ist am Montag erschossen worden - der mutmaßliche Schütze ist Steuerberater. Der Mann habe gegen 10 Uhr morgens das Amt betreten und den Mitarbeiter aufgesucht, sagte ein Polizeisprecher. Medienberichten zufolge soll es einen lautstarken Streit im Dienstzimmer gegeben haben, bevor die tödlichen Schüsse auf den Beamten fielen. Wie viele Schüsse abgegeben wurden, ist noch unklar. Das Opfer wurde in ein Krankenhaus eingeliefert und erlag dort kurze Zeit später seinen Verletzungen.

Motiv noch unklar

Das Finanzamt wurde nach der Tat abgesperrt, Kriminaltechniker und Ermittlungsbeamte nahmen ihre Arbeit auf. Der mutmaßliche Schütze, ein Mann zwischen Mitte und Ende 50, wurde festgenommen und wegen leichter Verletzungen im Krankenhaus untersucht. Über seine Motive ist noch nichts bekannt.

Betroffenheit in der Landesregierung

Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Torsten Albig reagierte bestürzt. "Ich bin erschüttert, dass Gewalt in das Leben eines friedlichen Menschen eingebrochen ist. Meine Gedanken sind bei seiner Familie", erklärte er. Finanzministerin Monika Heinold fuhr nach Rendsburg, um sich am Ort des Geschehens zu informieren. Sie wolle sich auch um die Mitarbeiter der Behörde kümmern. Es werde einige Zeit brauchen, bis das Ereignis verarbeitet sei, sagte Heinold. "Die Betroffenheit ist sehr groß in der Landesregierung."

In Schleswig-Holstein wurde erst im vergangenen Dezember ein 57-Jähriger zu zehn Jahren Haft verurteilt, weil er seine Sachbearbeiterin bei der Führerscheinstelle erstochen hatte. Die 37-Jährige hatte ihm keine Fahrerlaubnis gegeben.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: