Kartellrecht:EU stellt viele Fragen zum Facebook-Whatsapp-Deal

Facebook kauft WhatsApp

Facebook und Whatsapp - wird das was? Die EU-Kommission zumindest hat noch ein paar Fragen

(Foto: Ole Spata/dpa)

Das größte soziale Netzwerk kauft einen Messaging-Dienst mit Hunderten Millionen Nutzern. Ist das erlaubt? Die EU-Kommission prüft den Deal nun ungewöhnlich akribisch.

Brüssel verschickt Fragenkatalog

Die Europäische Kommission prüft den Whatsapp-Facebook-Deal besonders intensiv. Das berichtet das Wall Street Journal. Die EU-Behörde ist für Fusionskontrollen in Europa zuständig. Dem Bericht zufolge hat die Kommission einen fast 70-seitigen Fragenkatalog an diverse Konzerne geschickt, die von der Übernahme betroffen sein könnten. Empfänger waren wahrscheinlich Telekommunikationsfirmen, Internetanbieter und soziale Netzwerke, so das Wall Street Journal. Das könnte ein Hinweis darauf sein, in welchen Branchen die EU die künftige Marktmacht von Facebook und Whatsapp sieht.

Facebook hatte sich an die EU gewandt

Das deutsche Kartellamt hat die Übernahme nicht geprüft, weil die Konzerne zusammen nicht genügend Umsatz in der Bundesrepublik machen. Kontrollen begannen allerdings in anderen EU-Mitgliedsstaaten, sodass Facebook im Mai die Kommission gebeten hat, den Deal zu prüfen.

USA haben Übernahme genehmigt

Die amerikanischen Wettbewerbshüter haben den Kauf bereits durchgewunken. Sie haben Facebook und Whatsapp lediglich datenschutzrechtliche Bedingungen aufgegeben. So dürfen die Konzerne nicht einfach Nutzerdaten austauschen.

Linktipp

  • Was zählt eigentlich als Marktmacht digitaler Konzerne? Die Firmen machen pro Kunde nicht viel Umsatz, aber sie besitzen sehr wertvolle Daten. Wie kann deren Wert bemessen werden? Die Monopolkommission hat sich in ihrem aktuellen Hauptgutachten Gedanken zu dieser Fragestellung gemacht. Hier als PDF.
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