Königsdorf:Königsdorf unterliegt

Verwaltungsgericht bestätigt Trinkwasser-Anordnungen

Von Matthias Köpf, Königsdorf

Im Streit mit dem Landratsamt über die Sicherheit des örtlichen Trinkwassers hat die Gemeinde Königsdorf vor Gericht eine weitere Niederlage erlitten. Das Verwaltungsgericht München hat am 21. August einen Eilantrag der Gemeinde abgelehnt und damit die Anordnung des Landratsamts bestätigt, bis Ende März 2015 eine Ultrafiltrationsanlage für das Königsdorfer Trinkwasser zu bauen. Bis dahin muss das Wasser wie schon seit rund zwei Jahren von der Gemeinde gechlort und von den Verbrauchern abgekocht werden. Auch dagegen war die Gemeinde schon mehrmals vergeblich vorgegangen. Das Landratsamt hat den jüngsten Gerichtsbeschluss am Dienstagnachmittag per Presseerklärung bekannt gemacht.

Während die Gemeinde angeführt hatte, dass die Chlorung und die Behandlung des Wasser mit der 2013 eingebauten UV-Anlage ausreichend sei, argumentierte das Landratsamt mit weiteren Wasserproben. Demnach wurden zuletzt Anfang August im Rohwasser coliforme Keime gefunden. Im Leitungsnetz - also nach der UV-Anlage - fand sich zuletzt im Juli wieder eine Enterokokke, woraus das Gesundheitsamt die dringende Notwendigkeit einer Ultrafiltration ableitet. Dieser Sicht hat sich das Gericht angeschlossen. Der Beschluss über den Eilantrag ist noch kein Urteil im Hauptverfahren, allerdings lässt die Kammer in ihrer Begründung erkennen, dass dieses Urteil wohl ähnlich ausfallen wird. Mit dem Eilantrag hatte die Gemeinde erreichen wollen, dass ihre Klage in der Hauptsache aufschiebende Wirkung hat, sie also die Ultrafiltrationsanlage nicht schon zum 31. März 2015 errichtet haben muss. Das sei so schnell nicht zu schaffen und angesichts der Kosten von 671 000 Euro auch nicht angemessen, lautete ein Argument. Dem hielt das Gericht den Wert sicheren Trinkwassers und die Möglichkeit entgegen, dass die Frist bis zur Fertigstellung notfalls verlängert werden könne.

Der Gerichtsbeschluss entspricht weitgehend einem Beschluss vom Juli im Streit über das Geretsrieder Trinkwasser, das seit dem vergangenen Herbst gechlort und abgekocht werden muss. Es wird in unmittelbarer Nachbarschaft aus derselben, oberflächennahen Schicht gefördert wie das Königsdorfer und macht der Stadt die gleichen Probleme mit einer wiederkehrenden Keimbelastung. Die Stadtwerke planen mittlerweile die Filtrationsanlage. Königsdorfs Bürgermeister Anton Demmel war am Dienstag nicht für eine Stellungnahme erreichbar.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: