Bilaterale Gespräche:USA und Iran verhandeln kurzfristig über Atomprogramm

Überraschend treffen sich in Genf Vertreter der USA und Teherans, um über das iranische Atomprogramm zu sprechen. Ziel ist eine friedliche Nutzung der Atomtechnologie. Die USA fordern mehr Kontrollen in Iran und wollen als Gegenzug Sanktionen lockern.

  • Die US-Regierung kündigt kurzfristig bilaterale Verhandlungen mit Teheran über das iranische Atomprogramm an. Die Gespräche sollen heute und morgen in Genf stattfinden, teilt das US-Außenministerium mit.
  • Ziel ist ein dauerhaftes Abkommen über die friedliche Nutzung der Atomtechnologie.

Das US-Außenministerium kündigte für heute und morgen Verhandlungen mit Teheran über das iranische Atomprogramm in Genf an. Zur US-Delegation gehören unter anderem Vizeaußenminister William Burns und Staatssekretärin Wendy Sherman. Dabei solle ein Abkommen über die friedliche Nutzung der Atomtechnologie in Iran verhandelt werden.

Die Gespräche sollten ausdrücklich "im Kontext" der sogenannten 5+1-Verhandlungen stattfinden. Eine im November 2013 getroffene Vereinbarung zwischen dem Iran und der Gruppe der fünf UN-Vetomächte und Deutschland sieht vor, dass der Iran für die Dauer der Verhandlungen über ein permanentes Abkommen sein Atomprogramm einfriert und verschärfte Kontrollen zulässt. Im Gegenzug sagten die USA und die EU eine Lockerung einzelner Sanktionen zu.

Mit dem Ausbruch der Kämpfe im Irak bot die Führung in Teheran an, im Kampf gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" Hilfe zu leisten. Im Gegenzug verlangte sie eine Lockerung der Sanktionen. Der französische Außenminister Laurent Fabius wandte sich allerdings gegen eine Vermischung der IS-Problematik mit den laufenden Atomverhandlungen. "Das sind zwei grundverschiedene Probleme, eine Vermischung wäre gefährlich", sagte er.

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