Verfolgungsjagd:BMW-Fahrer rast in Polizeisperre

Als sie ihn kontrollieren wollten, drehte er durch: Ein BMW-Fahrer hat sich auf der A 96 und in München eine einstündige Verfolgungsjagd mit mehreren Streifenwagen geliefert. Nur eine Polizeisperre konnte ihn stoppen. Das Motiv ist unklar.

Von Florian Fuchs

Am Ende raste der Flüchtende in zwei quergestellte Polizeiwagen und die Verfolgungsjagd war beendet: Ein 36-Jähriger ist mit seinem Auto am Samstagabend knapp eine Stunde lang vor der Polizei geflohen. Zahlreiche Streifenwagen und sogar ein Polizeihubschrauber verfolgten den Mann, bis sein Fahrzeug so demoliert war, dass er nicht mehr weiterfahren konnte. Das Motiv des 36-Jährigen ist unklar.

Gegen 21.20 Uhr waren zwei Beamte auf dem Weg zu einem Einsatz, als sie auf der A 96 zwischen den Anschlussstellen Schöffelding und Landsberg-Ost durch den 36-Jährigen mit seinem BMW ständig ausgebremst und am Überholen gehindert wurden - bei Tempo 200. Als sie den Mann kontrollieren wollten, drehte er offenbar durch: An der Anschlussstelle Buchloe-Ost fuhr er kurz von der Autobahn ab und dann gleich wieder drauf.

Mehrere Beamte mussten ihn niederringen

Er flüchtete weiter bis zur Anschlussstelle Mindelheim, wo er kurz auf die Bundesstraße wechselte. Zu diesem Zeitpunkt waren schon Polizeiwagen zahlreicher Dienststellen hinter ihm her, konnten ihn aber nicht aufhalten. Von der Bundesstraße fuhr er wieder auf die Autobahn, allerdings in die falsche Richtung: Mehrere entgegenkommende Autos wichen gerade noch aus, um eine Kollision zu vermeiden.

Wieder auf der richtigen Spur raste der 36-Jährige nun zurück nach München, er war teilweise mit mehr als 200 Stundenkilometern unterwegs. Am Autobahndreieck München fuhr er auf die A 99, verließ die Autobahn bei der Ausfahrt Freiham-Mitte und kümmerte sich nicht um eine rote Ampel. Dann wendete er wieder und raste zurück zur Autobahn.

Auf der Auffahrt errichteten vier Beamte mit zwei Polizeiwagen eine Sperre, schafften es aber nicht mehr rechtzeitig aus ihren Wagen: Der 36-Jährige raste in die Polizeiautos, die zur Seite geschleudert wurden. Auch der BMW war nun kaputt und blieb liegen. In dem Auto saßen auch noch zwei Beifahrer, die jedoch ebenso wie der Fahrer unverletzt blieben.

Der 36-Jährige widersetzte sich seiner Festnahme mit Gewalt, mehrere Beamte mussten ihn niederringen und fixieren. Zwei Beamte verletzten sich dabei. Bis die Unfallstelle geräumt war, dauerte es drei Stunden. Der Verkehr musste umgeleitet werden. Die Polizei ermittelt nun die Gründe für die Verfolgungsjagd. Ein Sprecher sagte am Sonntag, dass noch gar nicht klar sei, wie viele Straftaten der Mann begangen habe. Hinweise auf Alkohol oder Drogen gibt es nicht. Die Staatsanwaltschaft entschied, dass ein Bluttest des 36-Jährigen nicht nötig sei.

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