Irak und in Syrien:CIA vermutet mehr als 30 000 IS-Kämpfer

Irak und in Syrien: Kämpfer der Terrororganisation IS im Juni in der nordsyrischen Stadt Raqqa

Kämpfer der Terrororganisation IS im Juni in der nordsyrischen Stadt Raqqa

(Foto: AP)

Mehr als verdoppelt: Die Zahl der Kämpfer für die Terrormiliz Islamischer Staat soll stark gestiegen sein, schätzt die CIA. Nun schließen sich auch zehn arabische Länder der Allianz gegen die Dschihadisten an.

  • Die CIA geht von bis zu 31 500 IS-Kämpfern im Irak und in Syrien aus. Die Zahl übersteigt die bisherigen Schätzungen deutlich.
  • Am Kampf gegen die Dschihadisten wollen sich nun zehn arabische Länder beteiligen. Auch Australien und Kanada sagen Unterstützung zu.
  • Die Bundesregierung will nach Informationen von WDR, NDR und Süddeutscher Zeitung den IS in Deutschland schon in den kommenden Tagen verbieten.

Mehr IS-Kämpfer im Nahen Osten als angenommen

Der US-Auslandsgeheimdienst CIA schätzt die Zahl der Dschihadisten im Irak und Syrien auf "20 000 bis 31 500" und damit deutlich höher als zuletzt angenommen. Die neue Einschätzung basiere auf Geheimdienstberichten aus der Zeit von Mai bis August, erklärte CIA-Sprecher Ryan Trapani.

Demnach war der Geheimdienst zuvor von mindestens 10 000 Kämpfern der Extremistengruppe Islamischer Staat (IS) ausgegangen. Seit der Ausrufung eines "Kalifats" Ende Juni durch den IS und nach Bodengewinnen habe die Gruppe verstärkt Kämpfer rekrutiert, erklärte Trapani weiter.

Die Einschätzung kommt nur einen Tag, nachdem US-Präsident Barack Obama eine Ausweitung der Luftangriffe gegen den IS auf Syrien angekündigt hatte. Ferner würden die Bombardements von IS-Stellungen im Irak verstärkt. "Unser Ziel ist klar: Wir werden den IS schwächen und schließlich zerstören", sagte Obama in einer Rede an die Nation.

Zehn arabische Länder zu einer Allianz gegen den IS bereit

Im Kampf gegen die Terrormiliz formiert sich eine immer größere Allianz: Zehn arabische Länder wollen sich an dem von Washington geschmiedeten Bündnis mit Europa beteiligen. Auch Australien sowie Kanada und weitere Nato-Mitglieder wollen die Allianz unterstützen.

Trotz der angekündigten US-Militärschläge in Syrien und der geplanten Verstärkung gemäßigter Rebellen gilt der Schulterschluss mit Partnern in der Region als entscheidend, um die Miliz schrittweise zurückzudrängen.

In einer gemeinsamen Stellungnahme erklärten die zehn arabischen Länder nach einer Anti-Terror-Konferenz in der saudischen Hafenstadt Dschidda, sie seien übereingekommen, ihren Teil zum Kampf gegen die Extremisten beizutragen und die Militäraktion zu unterstützen. Das berichtete der arabische Nachrichtenkanal Al-Arabija.

Zu den Ländern gehören neben Saudi-Arabien und dem Irak auch Bahrain, Ägypten, Jordanien, Kuwait, der Libanon, der Oman, Katar und die Vereinigten Arabischen Emirate. Sie sagten unter anderem zu, die Finanzströme der Extremisten und den Zulauf von ausländischen Kämpfern zu stoppen. Aus Saudi-Arabien und Katar wurden die IS-Kämpfer zumindest in der Anfangszeit noch finanziert. Kerry sollte in die Türkei und dann nach Paris weiterreisen.

Die Türkei, die ebenfalls an der Konferenz in Dschidda teilnahm, zählt nicht zu den Unterzeichnern der Erklärung. In Washington wächst zudem die Hoffnung, aus Europa auch Unterstützung bei den Luftangriffen zu bekommen. Großbritannien schließt eine solche Beteiligung in Syrien nicht aus. "Was Luftstreitkräfte und Ähnliches angeht, hat der Premierminister nichts ausgeschlossen", betonte ein Sprecher von Premier David Cameron.

Auch Frankreich ist nach den Worten von Außenminister Laurent Fabius bereit, sich, "sofern notwendig", an Lufteinsätzen im Irak zu beteiligen. Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier hatte eine deutsche Beteiligung an Luftschlägen gegen die Terrormiliz dagegen ausgeschlossen. Das Bundesinnenministerium plant unterdessen, den IS in Deutschland verbieten zu wollen. Nach Informationen von WDR, NDR und Süddeutscher Zeitung soll dies schon in den kommenden Tagen geschehen.

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