Lagerfelds Zeitung:Unser täglich Karl

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Der umtriebige Modedesigner Karl Lagerfeld hat ein neues Projekt: eine eigene Zeitung. (Foto: dpa)

In wenigen Tagen erscheint die erste Ausgabe, weitere sollen folgen: Karl Lagerfeld betätigt sich als Chefredakteur und bringt eine Zeitung auf den Modemarkt. Als Kolumnistin verpflichtet er seine plüschige Katze.

Der Mann, der seine Arbeit mit folgenden Worten beschreibt "Ich tue nichts anderes als Faulenzen, nur kann ich mein Faulenzen gut ausschlachten", geht unter die Chefredakteure. Man hätte fast glauben können, dass es nun langsam ruhiger um den (vermutlich) 81-Jährigen wird, doch Karl Lagerfelds neustes Projekt ist mehr als ambitioniert: In Zeiten, in denen die Print-Branche um ihre Existenz bangt, bringt der exzentrische Modezar eine Tageszeitung heraus.

Am 20. September erscheint die erste Ausgabe von The Karl Daily (wobei "daily" ein bisschen irreführend ist, weil es sich erstmal um eine Ein-Tageszeitung handeln wird) und wird erhältlich sein in den Karl-Lagerfeld-Stores in Paris, London, Berlin, München, Amsterdam, Zürich und Antwerpen.

Lästereien eines Modezars
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Er besitzt keine Uhr, lehnt Computer und Telefone ab. Eine eigene Meinung hat er jedoch. Karl Lagerfeld gehört zu den gefürchtetsten Lästermäulern überhaupt. Neustes Opfer des Modezars: Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen.

Eine Galerie seiner Bonmots.

Karls Print-Produkt soll einen Blick hinter die Kulissen seines Lebens gewähren und will seine Leser mit dem neuesten Gossip, News über Sport und sogar einem Horoskop versorgen. Als Starkolumnistin verpflichtete Karl niemand geringeren als seine berühmte weiße Katze Choupette, die seit längerem ihre 40 000 Twitter-Follower mit bissigem Humor und satirischem Blick aufs Leben unterhält. Das plüschige Kätzchen soll den Lesern in der Rubrik "The cat's out of the bag" Stil-Ratschläge geben und diese auch in schwierigen Liebesdingen beraten.

Jeder siebten Ausgabe der Gratiszeitung soll außerdem eine Überraschung beiliegen, verspricht Monsieur Karl.

Für den Modedesigner ist es nicht das erste Mal als Chefredakteur. Am 1. Dezember 2013 übernahm er für eine Ausgabe die Chefredaktion der Welt am Sonntag. Drei Jahre zuvor kümmerte sich Lagerfeld zudem um eine Ausgabe der Libération. Damals sagte er: "Ich glaube an das Gedruckte, aber nur in hoher Qualität. Gute Autoren werden im Print-Journalismus immer wichtiger."

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Jana Stegemann

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