Villarreal-Stürmer Ikechukwu Uche:Rauf, rein, raus

Villarreal-Stürmer Ikechukwu Uche: Erst Jubel, dann Schmerzen: Villarreals Ikechukwu Uche nach seinem Treffer

Erst Jubel, dann Schmerzen: Villarreals Ikechukwu Uche nach seinem Treffer

(Foto: AP)

Held und Pechvogel: Villarreal-Stürmer Ikechukwu Uche wird eingewechselt, trifft bei der ersten Ballberührung - und verletzt sich dabei. Ein kurioser Auftritt in der Europa League gegen Borussia Mönchengladbach.

Von Lisa Sonnabend

Der Pass segelte herrlich in den Lauf von Ikechukwu Uche. Der Stürmer vom FC Villarreal machte fünf schnelle Schritte, er stieß mit dem gegnerischen Torhüter zusammen, im Hinfallen traf er. Ein herrliches Tor. Uche sprang auf, machte drei schnelle Schritte, doch dann wich das Lachen aus seinem Gesicht, plötzlich war da nur noch der Schmerz. Der 30-Jährige zog den rechten Fuß hoch, auf einem Bein hüpfte er weiter, stützte sich auf den Schultern eines Mannschaftskollegens ab. Dann ließ er sich hinfallen.

Es gibt Spiele im Leben eines Profifußballers, da gelingt alles. Und es gibt Spiele, in denen alles schiefgeht. Und ganz selten gibt es Partien wie am Donnerstagabend zwischen Borussia Mönchengladbach und FC Villarreal in der Europa League: Da trifft beides zu. Ikechukwu Uche wurde in der 67. Minute eingewechselt, nur eine Minute später - bei seiner ersten Ballberührung - traf er ins Tor. Doch dann musste Uche minutenlang behandelt werden, ehe ihn die Sanitäter vom Platz trugen. Größer kann das Glück eines Spielers nicht sein, größer das Pech ebenso wenig. Uche war an diesem Abend Held und Pechvogel zugleich.

Es war ohnehin eine kuriose Partie in Gladbach gewesen, die 1:1 endete. Der Bundesligist war in der ersten Halbzeit überlegen. Bis zur Führung in der 21. Minute durch Patrick Herrmann. Plötzlich schlichen sich Nachlässigkeiten im Gladbacher Spiel ein. Dann kam Uche rauf, rein, raus, danach passierte nur noch wenig. Gladbach agierte hastig, verlor unnötig den Ball. Das Spiel hätte das Team von Lucien Favre aber beinahe doch noch gewonnen.

Fahne oben, Pfiff bleibt aus

In der 90. Minute sprang im Strafraum der Ball an den Oberarm von Villarreal-Spieler Moi Gómez. Der Assistent hob die Fahne, der Schiedsrichter deutete auf den Elfmeterpunkt. Ivan Kruzliak nahm die Pfeife zum Mund. Pfiff aber nicht. Er erkundigte sich noch einmal bei seinen Helfern - und ließ weiterspielen. In Erinnerung wird die Europa-League-Partie aber wegen des Auftrittes von Ikechukwu Uche bleiben.

Seit 2002 spielt Uche in Spanien, seit 2007 zudem für die nigerianische Nationalmannschaft. So gut wie derzeit lief es in der Karriere des 1,78 Meter großen Stürmers noch nie. 14 Tore schoss er in der vergangenen Saison, Villarreal verdankt ihm entscheidend, dass der Klub nun in der Europa League spielt. Wie schwer Uche sich am Donnerstag am Knöchel verletzte, ist noch nicht bekannt.

Übrigens: Auch Manu Trigueros, der Uche mit dem herrlichen Pass versorgte, kam erst wenige Minuten vor dem Ausgleich auf den Platz. Und: Als die Partie nach der Verletzungspause weiterging, musste der Schiedsrichter gleich wieder unterbrechen. Der Grund: Der Masseur von Villarreal hatte, als er Uche auf dem Platz behandelte, sein Mobiltelefon verloren. Eine kuriose Sportart dieser Fußball.

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