Tennis in Tokio:Ivanovic zu konzentriert für Kerber

Ivanovic blows a kiss to the crowd after defeating Safarova in their Pan Pacific Open women's singles quarterfinal tennis match in Tokyo

Ana Ivanovic gewinnt gegen Kerber in zwei Sätzen

(Foto: REUTERS)

Angelique Kerber verpasst das Finale in Tokio, gegen Ana Ivanovic vergibt sie einen Satzball. Das Toro-Rosso-Team plant den 16-jährigen Max Verstappen früher als geplant in der Formel 1 einzusetzen. Schweden, Norwegen und Österreich tragen die Handball-EM 2020 aus.

Tennis, Tokio: Angelique Kerber hat den erneuten Einzug in das Endspiel beim WTA-Turnier in Tokio verpasst. Die Nummer eins im deutschen Damen-Tennis verlor am Samstag im Halbfinale 5:7, 3:6 gegen Ana Ivanovic aus Serbien. Ivanovic trifft im Finale am Sonntag auf die Dänin Caroline Wozniacki. Damit kommt es zu einem Duell zwischen zwei früheren Weltranglisten-Ersten. Wozniacki bezwang Garbiñe Muguruza aus Spanien 6:4, 2:6, 6:2. Vorjahresfinalistin Kerber besaß in einem teilweise hochklassigen, anfangs aber von leichtem Regen gestörten Match vor allem im ersten Satz ihre Chancen. Nachdem das Dach der Arena beim Stand von 3:2 für die Kielerin geschlossen wurde, zog Kerber nach der Unterbrechung auf 5:3 davon. Beim Stand von 5:4 vergab die Nummer acht der Welt die Chance auf einen Satzball mit einem leichten Vorhandfehler und gab in der Folge den Durchgang noch ab. Ivanovic behielt in den engen Situationen häufiger die Oberhand und war insgesamt die aggressive Spielerin. Kerber steckte nach einem 1:4-Rückstand im zweiten Satz nicht auf, konnte Ivanovic aber nicht mehr gefährden. Nach 1:46 Stunden verwandelte die 26-Jährige mit einem Rückhand-Passierball ihren ersten Matchball und gewann im siebten Vergleich zum fünften Mal gegen die gleichaltrige Kerber.

Kanu, Weltmeisterschaft: Franz Anton hat dem Deutschen Kanu-Verband (DKV) bei den Weltmeisterschaften im Kanuslalom in Deep Creek/USA die erste Medaille beschert. Der 24-Jährige aus Leipzig gewann im Canadier-Einer die Bronzemedaille. In 110,30 Sekunden verwies Anton seinen Teamkollegen Jan Benzien mit dem Vorsprung von zwei Zehntelsekunden auf den undankbaren vierten Platz. Gold ging an Fabien Lefevre (USA/106,82) vor Benjamin Savsek (Slowenien/108,62). Florian Breuer (Augsburg) hatte als 22. des Halbfinals den Finallauf deutlich verpasst. Bei den Frauen hat der DKV die Disziplin Canadier-Einer nicht besetzt.

Formel 1, Max Verstappen: Der niederländische Teenager Max Verstappen soll schon am 5. Oktober beim Großen Preis von Japan in Suzuka sein Debüt in der Formel 1 geben. Eigentlich sollte der 16-Jährige erst am 2. November beim Großen Preis der USA in Austin für Toro Rosso im Training an den Start gehen. Im August hatte der Jungstar beim Schwesterteam von Sebastian Vettels Red-Bull-Rennstall einen Vertrag für die kommende Saison unterschrieben.

Verstappen wäre bei einem Trainings-Start in Suzuka mit dann 17 Jahren der mit Abstand jüngste Formel-1-Fahrer in der Geschichte. Den alten Rekord hält seit 2009 der Spanier Jaime Algersuari mit 19 Jahren. Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost: "Es liegt jetzt in den Händen des Weltverbands Fia, ob er seine Superlizenz bekommt, um am Freitag in Suzuka im ersten Training zu fahren." Max Verstappen, Sohn des früheren Formel-1-Fahrers Jos Verstappen, hatte in der vergangenen Woche einen Test absolviert und dabei bei der Teamleitung offenbar Eindruck hinterlassen.

Handball, EM 2020: Die Handball-Europameisterschaft 2020, die erstmals mit 24 anstatt wie bisher mit 16 Mannschaften ausgespielt wird, findet grenzübergreifend in Schweden, Norwegen und Österreich statt. Das gab die Europäische Handball-Föderation (EHF) am Samstag bei ihrem Kongress in Dublin bekannt. Bei der ersten EM 1994 in Portugal waren lediglich zwölf Mannschaften am Start, bei der EM 2002 wurde das Feld auf 16 Teams aufgestockt. Beim neuen Modus soll in sechs Vorrundengruppen à vier Mannschaften gespielt werden. Die zwei besten Teams jeder Gruppe qualifizieren sich für eine der beiden Hauptrundengruppen, die jeweils sechs Mannschaften umfassen. Die beiden besten Teams dieser Gruppen ziehen ins Halbfinale ein. Die Vorrunde wird in Malmö, Göteborg, Trondheim, Wien und Graz gespielt, die Hauptrunde in Wien und Malmö oder Göteborg und das Finale in der 24.000 Besucher fassenden Arena in Stockholm. Die EM 2018 vergab die EHF an Kroatien. Die EM-Turniere der Frauen finden 2018 erstmals in Frankreich und 2020 in Norwegen und Dänemark statt.

Leichtathletik, Sperre: Sprinter Wallace Spearmon ist von der US-Anti-Doping-Agentur (Usada) für drei Monate gesperrt worden. Der Leichtathlet hatte ohne vorherige Genehmigung ein Mittel gegen Asthma und Allergien eingenommen und war am 6. Juli in Edmonton positiv getestet worden. "Ich habe nicht versucht, zu betrügen. Ich habe einen Fehler gemacht", sagte Spearmon am Freitag (Ortszeit) bei "Track and Field News". Der 29-Jährige wurde rückwirkend zum 27. August gesperrt. Spearmon war 2007 Weltmeister mit der 4 x 100-Meter-Staffel der USA und war über 200 Meter einmal WM-Zweiter sowie zweimal WM-Dritter.

Fußball, Brasilien: Der chilenische Fußball-Nationalspieler Jorge Valdivia soll für eine Tätlichkeit in der brasilianischen Meisterschaft eine Sperre von zwölf Spielen bekommen. Das teilte das brasilianische Sport-Tribunal am Freitag (Ortszeit) mit. Valdivia hatte am Mittwoch im Ligaspiel seines Clubs Palmeiras gegen Flamengo nach einem verlorenen Zweikampf dem auf dem Boden liegenden Gegenspieler Amaral auf den Oberschenkel getreten. Der Übeltäter hatte dafür die Rote Karte gesehen. Es war Valdivias erstes Spiel nach fast einem Monat Pause wegen einer Muskelverletzung. Der WM-Teilnehmer war zur Halbzeit eingewechselt worden. Nach rund 30 Minuten musste er aber schon wieder in die Kabine. Die Partie endete mit einem 2:2. Valdivia hatte sich für seinen Tritt entschuldigt. Palmeiras-Trainer Dorival hatte dennoch auch eine interne Strafe angekündigt. Wie sie aussieht, verriet der Coach nicht.

Eishockey, DEL: Titelanwärter EHC München bleibt in der neuen Saison der Deutschen Eishockey Liga erfolgreich. Am dritten Spieltag gewann der finanzstarke Club bei den Krefeld Pinguinen mit 5:2 und holte sich seinen dritten Sieg. Die Nationalspieler Michael Wolf (43. Minute), Yannic Seidenberg (52.) und Felix Schütz (59.) schossen am Freitagabend im Schlussdrittel die entscheidenden Treffer. Die Mannschaft von Trainer Don Jackson steht damit weiter an der Tabellenspitze. Nach einer enttäuschenden Vorsaison waren die Münchner ambitioniert und mit klarem Titelanspruch in die neue Spielzeit gestartet. Erst am Donnerstag stellten sie in Stürmer Schütz einen weiteren prominenten Neuzugang vor. Gegen Krefeld gab der 26-Jährige, der zuletzt für den russischen Club Wladiwostok spielte, sogleich ein erfolgreiches Debüt. Vor 4351 Zuschauern lagen die Münchner nach dem ersten Abschnitt bereits mit 2:0 vorn. Im Mitteldrittel verloren sie vorübergehend ihre Dominanz und ließen den Ausgleich zu. Vorjahresfinalist Kölner Haie und Meister ERC Ingolstadt feierten unterdessen ihre ersten Saisonsiege. Köln gewann 5:3 gegen die Nürnberg Ice Tigers, Ingolstadt behielt mit 4:2 bei den Straubing Tigers die Oberhand. Die Hamburg Freezers, Hauptrundenerster der Vorsaison, stehen dagegen nach dem 3:7 bei den Eisbären Berlin weiter ohne Erfolg da. Ungeschlagen bleibt neben den Münchnern auch Augsburg. Die Panther kamen gegen die Düsseldorfer EG zu einem 7:4.

Tennis, Metz: Tennisprofi Jan-Lennard Struff hat zum dritten Mal in seiner Karriere das Halbfinale eines ATP-Turniers erreicht. Der 24-Jährige aus Warstein setzte sich bei der Hartplatz-Veranstaltung in Metz am Freitag gegen Philipp Kohlschreiber durch, weil der an Nummer drei gesetzte Augsburger im ersten Satz beim Stand von 0:5 aufgab. Struff trifft in der Vorschlussrunde des mit 485 760 Euro dotierten Turniers auf den Belgier David Goffin, der den topgesetzten Franzosen Jo-Wilfried Tsonga 1:6, 7:6 (7:5), 7:5 besiegte. Vor seinem Auftritt in Metz war Struff in diesem Jahr schon in Marseille und München ins Halbfinale eines World-Tour-Turniers eingezogen.

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