WM in Polen:Volleyballer verpassen Finale

Vital Heynen

Nach dem Spiel Enttäuschung: Trainer Vital Heynen und seine Mannschaft.

(Foto: Czarek Sokolowski / AP)

Aus der Traum vom Titel: Die deutschen Volleyballer haben bei der WM in Polen den Einzug ins Endspiel verpasst, können aber immer noch die erste Medaille seit 44 Jahren gewinnen. Am Sonntag spielt die Mannschaft nun gegen Frankreich um Bronze.

  • Die deutschen Volleyballer haben ihre Chance auf die erste WM-Medaille seit 44 Jahren vergeben. Das Team unterlag im Halbfinale gegen Polen.
  • Im Endspiel tritt Polen gegen Titelverteidiger Brasilien an.
  • Medaillenchancen für das deutsche Team gibt es am Sonntag gegen Frankreich im Spiel um Platz drei.

Bestes Ergebnis seit 40 Jahren

Die deutschen Volleyballer haben bei der WM in Polen den Einzug ins Endspiel verpasst. Die Mannschaft von Bundestrainer Vital Heynen unterlag dem Gastgeber in Kattowitz 1:3 (24:26, 26:28, 25:23, 21:25). Doch schon mit dem Einzug ins Halbfinale erreichte die Mannschaft das beste Ergebnis seit 40 Jahren.

Im Endspiel stehen sich am Sonntag nun Polen und Titelverteidiger Brasilien gegenüber. Deutschland trifft im Spiel um Platz drei am Sonntag (16.40 Uhr) auf Frankreich. Der Weltranglisten-13. hatte zuvor im ersten Semifinale mit 2:3 gegen Titelverteidiger Brasilien verloren. Deutschland und Frankreich sind am vergangenen Dienstag schon einmal aufeinandergetroffen: Damals hatten Grozer & Co. noch mit 0:3 verloren. Mit einem Sieg würde Deutschalnd die angestrebte erste deutsche WM-Medaille seit 44 Jahren gewinnen.

"Wir müssen selbstbewusst sein und schauen, wie wir den Polen weh tun können", hatte Bundestrainer Heynen noch vor dem Spiel erklärt, das aus lizenzrechtlichen Gründen doch nicht im Free-TV übertragen wurde. In der WM-Vorbereitung waren beide Teams zweimal aufeinandergetroffen - mit jeweils einem Sieg auf beiden Seiten.

Packendes Halbfinale

Doch dieses WM-Halbfinale stand unter ganz anderen Vorzeichen: 12 500 Fans in der Spodek-Arena sangen schon vor dem Spiel innig die polnische Nationalhymne. Obwohl das deutsche Team bei jedem Aufschlag gellend ausgepfiffen wurde, ging die Mannschaft dank der starken Aufschläge von Max Günthör und einem Ass von Grozer bis zur ersten technischen Auszeit mit 8:4 in Führung.

Beim Stand von 18:15 für Deutschland nahm Polens Trainer Stephane Antiga seine letzte Auszeit in Satz eins. Die deutsche Annahme wackelte und die Gastgeber gingen mit 20:18 in Front. Das Ende des ersten Durchgangs war dramatisch: Christian Fromm wehrte den ersten Satzball noch ab, doch dann bedeutete ein Annahmefehler von Libero Markus Steuerwald das 0:1. Ein unnötiger Satzverlust, mit dem das deutsche Team zu kämpfen hatte. Mit 10:17 geriet die Mannschaft im zweiten Durchgang ins Hintertreffen.

Erst als alles verloren schien, kam sie zurück. Ein Angriff von Grozer brachte den ersten Satzball, den Günthör vermeintlich nutzte. Doch der Referee hatte einen technischen Fehler gesehen - eine höchst umstrittene Entscheidung. Beim zweiten deutschen Satzball schlug Lukas Kampa den Aufschlag ins Netz; auch den dritten wehrten die Polen ab und drehten diesen Durchgang.

Auch im dritten Abschnitt machten es die tapfer kämpfenden DVV-Männer spannend und hatten endlich den besseren Ausgang für sich. Denis Kaliberda nutzte gleich den ersten Satzball zum 25:23. Eng ging es auch weiter, die Führungen wechselten. Die Polen wirkten aber in den entscheidenden Momenten einen Tick entschlossener und sorgten beim 22:19 in Satz vier im Grunde schon für die Entscheidung.

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