Nasa-Sonde:Maven beginnt mit Mars-Umrundung

Vor zehn Monaten startete die Nasa-Raumsonde "Maven" ins All, jetzt hat sie die Umlaufbahn des Mars erreicht. Der Roboter soll den Klimawandel dort erforschen - und klären, ob Menschen auf unserem Nachbarplaneten überleben könnten.

  • Nach zehnmonatiger Reise ist die US-Forschungssonde Maven in den Orbit des Mars eingetreten.
  • Die Sonde soll den Klimawandel auf dem Roten Planeten erforschen. Dies soll bei der Beantwortung der Frage helfen, ob es einst Leben auf dem Mars gab.
  • Die Nasa will dabei zugleich herausfinden, ob Menschen dort überleben könnten. Die US-Raumfahrtbehörde erwägt eine bemannte Mars-Mission um das Jahr 2030.

Sonde soll Klimawandel auf dem Mars erforschen

Nach einer zehnmonatigen und 711 Millionen Kilometer langen Reise ist die US-Forschungssonde Maven in den Orbit des Mars eingetreten. Wie die US-Raumfahrtbehörde Nasa mitteilte, hat die Sonde am späten Sonntag den Orbit des Roten Planeten erreicht. Die etwa elf Meter lange Sonde war im November an Bord einer Atlas-V-Rakete vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida gestartet.

Der Roboter soll den Klimawandel auf dem Mars erforschen und damit Erkenntnise über früheres Leben auf unserem Nachbarplaneten liefern. "Gratulation. Maven befindet sich nun im Orbit", sagte Dave Folta vom Goddard-Raumfahrtzentrum im US-Bundesstaat Maryland um kurz vor 22.30 Uhr Ortszeit (04.30 Uhr MESZ). Im Kontrollraum des Jet Propulsion Laboratory der Nasa in Pasadena im US-Bundesstaat Kalifornien brachen Mitarbeiter in Jubel aus, als Live-Bilder den Eintritt in die Umlaufbahn zeigten.

Nasa interessiert sich für potenzielle Bewohnbarkeit

Maven soll erkunden, wie es auf dem Roten Planeten vor mehreren Milliarden Jahren zum Wandel von einem warmen, feuchten Klima zu einem trockenen, kalten Klima kam. Nasa-Chef Charles Bolden sagte am Sonntag, Maven werde "unser Verständnis der Geschichte der Mars-Atmosphäre deutlich verbessern" und verstehen helfen, wie sich das Klima gewandelt habe. Es gehe dabei auch um die Frage der "potenziellen Bewohnbarkeit des Planeten", erklärte Bolden.

Mit Hilfe der Sonde will die Nasa herausfinden, was mit dem vor Milliarden Jahren existierenden Wasser auf dem Mars und dem Kohlendioxid in seiner Atmosphäre passiert ist. Die Antwort darauf ist wichtig für die Beantwortung eines der größten Rätsel der Wissenschaft: ob es Leben auf dem Mars gab. Die Nasa will damit zugleich herausfinden, ob Menschen in der Zukunft auf dem Mars überleben könnten. Die US-Raumfahrtbehörde erwägt eine bemannte Mars-Mission um das Jahr 2030.

Kosten betragen etwa 522 Millionen Euro

Zunächst soll die Sonde nun eine sechswöchige Testphase durchlaufen, dann soll sie ein Jahr lang Messungen vornehmen. Die Kosten der Mission betragen laut Nasa 671 Millionen Dollar (etwa 522 Millionen Euro). Maven - eine Abkürzung für Mars Atmosphere and Volatile Evolution (Entstehung der Marsatmosphäre und deren flüchtiger Bestandteile) - soll in einer Höhe von 6000 Kilometern um den Roten Planeten kreisen. Bei fünf Tiefflügen soll sich Maven dem Mars auf nur 125 Kilometer Entfernung nähern.

Für ihre Suche nach Spuren von Leben hat die Nasa bereits mehrere Erkundungsroboter auf den Roten Planeten entsandt. Derzeit erkundet der Roboter Curiosity die Oberfläche des Mars. Auch andere Länder erforschen den Roten Planeten mit Blick auf mögliche bemannte Mars-Missionen. Noch diese Woche soll die indische Sonde Mars Orbiter Mission (MOM) nach einem zehnmonatigen Flug die Umlaufbahn des Planeten erreichen.

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