Vorwurf der Vergewaltigung:Karl Dall muss vor Gericht

Karl Dall

Karl Dall bestreitet die Vorwürfe der Schweizerin.

(Foto: Marcus Brandt/dpa)

Karl Dall muss sich in Zürich wegen des Vorwurfs der Vergewaltigung vor Gericht verantworten. Er ist froh darüber, dass der Prozess endlich beginnt.

  • Wie vor einigen Wochen angekündigt erhebt die Staatsanwaltschaft Zürich-Limmat Anklage gegen Karl Dall.
  • Dem Komiker wird vorgeworfen, im September 2013 eine Schweizer Journalistin vergewaltigt zu haben. Er bestreitet die Tat.

Anklage gegen Karl Dall

Entertainer Karl Dall muss sich wegen des Vorwurfs der Vergewaltigung und der versuchten Nötigung in der Schweiz vor Gericht verantworten. Das gab die Oberstaatsanwaltschaft des Kantons Zürich bekannt. Dem 73-Jährigen wird vorgeworfen, in der Nacht zum 6. September 2013 mit einer Frau in seinem Hotelzimmer in Zürich gegen deren Willen Geschlechtsverkehr gehabt zu haben.

Zur Bild-Zeitung sagte der Komiker: "Ich freue mich auf den Prozess. Er gibt mir endlich die Möglichkeit, Klartext zu sprechen. Meine Familie hat in den letzten Monaten arg gelitten. Ich möchte auch ihr zuliebe diese schlimme Geschichte endlich abschließen."

Die Anklage wurde vergangenen Freitag erhoben. Ob es noch in diesem Jahr zur Hauptverhandlung komme, sei offen, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft, Corinne Bouvard. Im Falle einer Verurteilung wegen Vergewaltigung drohten Dall bis zu zehn Jahre Gefängnis.

Der Vorwurf

Eine Schweizer Journalistin wirft Dall vor, sie im September vergangenen Jahres in einem Hotel in Zürich vergewaltigt zu haben. Er soll der Frau zudem in einer E-Mail gedroht haben: Er werde intime Details über ihr Leben veröffentlichen und ihre Chefin informieren, sollte sie die Medien über die Ereignisse der vorangegangenen Nacht informieren.

Zwei Monate später erstattete die Schweizerin Anzeige, Dall saß daraufhin für einige Tage in Untersuchungshaft. Der TV-Moderator bestreitet die Tat.

Dalls Version der Geschichte

Dall beteuert, es sei zwischen der Schweizerin und ihm nicht einmal zu Sex gekommen. Sein Anwalt bestätigte nach Bekanntwerden der Vorwürfe im Herbst, dass es zwischen Dall und der Reporterin ein Treffen gegeben habe. Auf Drängen der Frau seien die beiden auf sein Hotelzimmer gegangen. "Die Dame war sehr offensiv, aber Herr Dall wollte den Avancen nur ein Ende bereiten", sagte der Anwalt. Sein Mandant und dessen Familie seien im Anschluss an das einmalige Treffen telefonisch belästigt worden.

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