Ebola-Epidemie:Obama kritisiert fehlende Anstrengung

US-Präsident Barack Obama

Erklärt die Ebola-Epidemie am Rande der UN-Vollversammlung in New York zur "Gefahr für die globale Sicherheit": US-Präsident Barack Obama.

(Foto: REUTERS)

US-Präsident Obama verlangt im Kampf gegen "den Gesundheitsnotfall" Ebola stärkere internationale Bemühungen. Die Staatsoberhäupter der betroffenen Länder in Westafrika wenden sich mit bewegenden Appellen an die Vereinten Nationen.

  • US-Präsident Obama bezeichnet Ebola als Gesundheitsnotfall, der eine koordinierte Antwort verlangt.
  • UN-Generalsekretär Ban Ki Moon fordert die Staatengemeinschaft zum gemeinsamen Kampf gegen Ebola auf.
  • Die Staatsoberhäupter Westafrikas sprechen von der "größten Herausforderung aller Zeiten".
  • Die EU verspricht weitere 30 Millionen Euro Finanzhilfe.

Obama: "Ebola ist Gefahr für globale Sicherheit"

US-Präsident Barack Obama hat die Ebola-Epidemie in Westafrika als "wachsende Gefahr für die regionale und globale Sicherheit" bezeichnet. "Wenn es je einen Gesundheitsnotfall gegeben hat, der eine starke und koordinierte internationale Antwort verlangt hat, dann ist es dieser", sagte Obama am Hauptsitz der Vereinten Nationen in New York bei einem von UN-Generalsekretär Ban Ki Moon organisierten hochrangigen Treffen.

Obama forderte die gesamte internationale Gemeinschaft zu mehr Hilfe auf. "Wir wissen aus Erfahrung, dass die Antwort auf einen Ausbruch von diesem Ausmaß gleichzeitig schnell und anhaltend sein muss - wie ein Marathon aber im Sprint. Das ist nur möglich, wenn jedes Land mitmacht." Davon sei man aber noch weit entfernt. "Es gibt immer noch eine bedeutende Lücke zwischen dem, wo wir sind, und dem, wo wir sein sollten", sagte Obama.

UN-Generalsekretär Ban fordert gemeinsame Anstrengung

"Jetzt ist die Zeit für robuste und gemeinsame Anstrengungen", forderte UN-Generalsekretär Ban Ki Moon. Man könne auch über diese Epidemie hinaus eine UN-Bereitschaftstruppe von Ärzten einrichten. "Genau wie unsere Truppen mit blauen Helmen dazu beitragen, dass die Menschen sicher sind, könnte ein Team in weißen Kitteln dazu beitragen, dass die Menschen gesund sind."

"Größte Herausforderung aller Zeiten"

Die Staatsoberhäupter der betroffenen Länder in Westafrika wandten sich mit bewegenden Appellen an die Vereinten Nationen. Die Epidemie sei wohl die "größte Herausforderung aller Zeiten" für ihr Land, sagte die per Video zugeschaltete Präsidentin Liberias, Ellen Johnson-Sirleaf. "Das schlimmste Szenario ist, dass mehr als 100 000 unserer Landsleute sterben werden von einer Krankheit, die sie nicht verursacht haben und die sie nicht verstehen."

Der ebenfalls per Video zugeschaltete Präsident von Sierra Leone, Ernest Bai Koroma, bezeichnete Ebola als "eine Krankheit, die schlimmer ist als Terrorismus". Der Präsident Guineas, Alpha Condé, forderte in New York eine schnellere Hilfe der internationalen Gemeinschaft. "Je schneller die Antwort, desto schneller der Kampf."

EU verspricht weitere 30 Millionen Euro im Kampf gegen Ebola

Die Europäische Union versprach weitere 30 Millionen Euro im Kampf gegen Ebola. Damit steige die Gesamtsumme des bislang von der EU zur Verfügung gestellten Geldes auf 180 Millionen Euro, sagte EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso bei der Veranstaltung.

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