Bulgarien:Tote bei Explosion in Sprengstoff-Fabrik

  • Bei einer Explosion in einer Sprengstofffabrik in Bulgarien sind vermutlich 15 Menschen ums Leben gekommen.
  • Nach Angaben des Innenministeriums wurden Wärmebildkameras eingesetzt, um den Unglücksort abzusuchen. Bislang ohne Erfolg.

15 Menschen werden vermisst

Bei einer Explosion in einer bulgarischen Sprengstoff-Fabrik sind nach Medienberichten mindestens 15 Menschen getötet worden. Offiziell bestätigt wurde diese Zahl noch nicht. Sie hätten zum Zeitpunkt des Unglücks am Mittwoch in dem Werk gearbeitet, sagte Innenminister Jordan Bakalow nach einer Krisensitzung. Für diesen Freitag wurde ein nationaler Trauertag ausgerufen, meldete der Fernsehsender bTV.

Was genau die Explosion auslöste, war zunächst unklar. Die Chancen seien gering, dass zwölf vermisste Arbeiter sowie zwei Leiter und ein Manager noch am Leben sein könnten. Das Unglück passierte unweit des nordwestbulgarischen Dorfes Gorni Lom. "Die Tragödie ist groß, alles ist zerstört", sagte der Innenminister. "Es gibt kein Lebenszeichen am Explosionsort", sagte Zivilschutzchef Nikolai Nikolow einem örtlichen Radiosender.

Nach Angaben des Innenministeriums wurden Wärmebildkameras eingesetzt, um den Unglücksort abzusuchen. Bislang sei aber nur ein Tier gefunden worden. "Die Fabrik wurde in Schutt und Asche gelegt", sagte ein ranghoher Ministeriumsvertreter.

Zahlreiche Mängel in der Fabrik

In der privaten Fabrik werden Sprengstoff für zivile Zwecke hergestellt und Munition wie etwa Landminen verschrottet. Menschliches Fehlverhalten sowie schlechte Arbeitsorganisation wurden nach ersten Erkenntnissen als mögliche Ursachen für die Tragödie genannt. Kontrollbehörden hätten bereits zahlreiche Mängel in der Fabrik festgestellt. Die Ausrüstung sei veraltet, es fehlte ein Notausgang, sagte Arbeitsminister Jordan Hristoskow.

Ähnliche Unfälle geschehen in dem ärmsten EU-Land immer wieder. Im Jahr 2010 hatte eine Serie von Explosionen in einem Waffendepot sogar die bulgarische Hauptstadt Sofia erschüttert. Damals gab es allerdings keine Toten.

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