Turn-WM:Hambüchen scheitert in der Reck-Quali

Lesezeit: 4 min

Patzte bei der ganzen Drehung: Fabian Hambüchen (Foto: dpa)

Fabian Hambüchen scheidet bei der Turn-WM schon nach dem Vorkampf an seinem Spezialgerät aus - und schimpft auf die Punktrichter. Der Formel-1-Grand-Prix in Japan soll trotz des aufziehenden Taifuns planmäßig gestartet werden. Sami Khedira könnte bei Real Madrid bald zurückkehren.

Turnen, WM: Fabian Hambüchen hat am Samstag in Nanning das Reck-Finale bei den Turn-Weltmeisterschaften verpasst. Der 26 Jahre alte Wetzlarer patzte in der Qualifikation an seinem Spezialgerät beim Adler mit ganzer Drehung und erhielt nur 14,366 Punkte. "Den Fehler habe ich gemacht, klar. Aber ein wenig hatte ich schon gehofft, dass es trotzdem reicht. Die Bewertung war vielleicht eine Retourkutsche der Chinesen für London, wo sie möglicherweise etwas benachteiligt waren. Oberkampfrichter war hier schließlich ein Chinese", mutmaßte Hambüchen. Bester Reck-Turner der Qualifikation war Olympiasieger Epke Zonderland aus den Niederlanden. Der Welt- und Europameister hatte tags zuvor trotz Rückenproblemen 15,60 Punkte erreicht. Trotz Hambüchens Patzer erreichte die ersatzgeschwächte deutsche Riege mit einer sehr ausgeglichenen Leistung Rang sechs (348,643) und damit die Entscheidung um den Team-Titel am Dienstag. Hambüchen und der Hannoveraner Andreas Toba stehen zusätzlich im Finale der Mehrkampfer am Donnerstag. Gastgeber China setzte sich nach zehn Ausscheidungsrunden mit 362,698 Punkten an die Spitze.

Real Madrid, Sami Khedira: Reals deutscher Mittelfeldspieler scheint sich von seinem Muskelbündelriss im linken Oberschenkel schneller zu erholen als zunächst angenommen. "Khedira braucht noch zwei Wochen bis zur vollständigen Genesung", sagte Real-Trainer Carlo Ancelotti am Samstag bei der Pressekonferenz vor dem Ligaspiel am Sonntag gegen Athletic Bilbao. Der 27 Jahre alte Mittelfeldspieler Khedira hatte sich die Verletzung am 31. August bei der 2:4-Niederlage der Königlichen bei Real Sociedad San Sebastian zugezogen. Ursprünglich war davon ausgegangen worden, dass Khedira erst im November wieder voll belastbar ist. Im November des Vorjahres hatte Khedira einen Kreuzbandriss erlitten, bereits im Mai aber wieder für Real gespielt und noch den Sprung in den deutschen WM-Kader geschafft.

Formel 1, Japan: Der Große Preis der Formel 1 in Japan soll trotz des nahen Taifuns wie geplant um 15 Uhr Ortszeit (8 Uhr MESZ/RTL und Sky) am Sonntag gestartet werden. Das bestätigte ein Sprecher des Automobil-Weltverbandes FIA dem SID am Samstag. Die Auswirkungen des Tropensturms "Phanfone" lassen ein Rennen aller Voraussicht nach zu. "Obwohl der Regen auch während des Rennens durchaus kräftig ausfallen kann, erwarten wir den stärksten Niederschlag und vor allem den Sturm erst später", sagte Steffen Dietz vom Formel-1-Wetterdienst Ubimet am Samstagnachmittag. Um für den Fall von Rennunterbrechungen vor Einbruch der Dunkelheit gegen 17.30 Uhr Ortszeit einen größeren Spielraum zu haben, war über eine Vorverlegung des Grand Prix diskutiert worden. Probleme dürften aber weiterhin mit Blick auf die Vorbereitung des kommenden WM-Laufs in einer Woche im russischen Sotschi auftreten. "Problematisch wird sich der Weitertransport des Equipments und auch des Personals nach Sotschi gestalten, wenn der Taifun in der Nacht auf Montag mit Orkanböen um 120 km/h und enormen Regenmengen endgültig vor Ort eintrifft", sagte Dietz.

Asienspiele: Mit 151 Goldmedaillen hat China die am Samstag zu Ende gegangenen Asienspiele dominiert. Die Sport-Großmacht, die in den 439 Entscheidungen außerdem 109-mal Silber und 83-mal Bronze gewann, lag damit deutlich vor Gastgeber Südkorea (79-mal Gold) und Japan (47). In den Wettkämpfen wurden dabei 14 Weltrekorde und mehr als 40 asiatische Bestmarken aufgestellt. Insgesamt nahmen 9500 Athleten aus 45 Nationen an den Asienspielen teil. "Diese Zahlen zeigen die Entwicklung des Sports in dieser Region", sagte Scheich Ahmad al-Fahad al-Sabah als Präsident des Olympic Councils von Asien. Allerdings wurden bislang auch sechs Dopingfälle registriert. Der wohl dramatischste Moment der Spiele war der 1:0-Sieg der südkoreanischen Fußballer über Nordkorea durch ein Tor in der 120. Minute. Dafür holte sich Nordkorea den Sieg im Frauen-Fußballturnier, eine von insgesamt elf Goldmedaillen für das abgeschottete Land. Als bester Athlet wurde der japanische Schwimmer Koskuke Hagino wegen seiner sieben Medaillen ausgezeichnet. Die nächsten Asienspiele finden 2018 in Jakarta statt.

Basketball, DBB: Erfolgscoach Svetislav Pesic kann sich bei einer möglichen Doppelfunktion ein Comeback als deutscher Basketball-Nationaltrainer vorstellen. "Wenn die BBL sagt, Pesic darf die Nationalmannschaft trainieren, bin ich bereit", sagte der Meistertrainer des FC Bayern München der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Laut den Statuten der BBL ist den Bundesliga-Cheftrainern eine entsprechende Doppelrolle untersagt. Die deutsche Nationalmannschaft war im Sommer von Pesics Assistent Emir Mutapcic trainiert worden. Dabei gelang mit viel Mühe die Qualifikation zur EM 2015, die zum Teil auch in Berlin stattfindet. Mutapcic, der die Nachfolge des glücklosen Frank Menz angetreten hatte, gilt auch als Kandidat für den vakanten Posten, genauso wie der langjährige Bamberger Trainer Chris Fleming.

Baseball, MLB: Die St. Louis Cardinals haben ihr Auftaktduell in der Viertelfinalserie der Baseball-Profiliga MLB gewonnen. Bei den L.A. Dodgers sicherten sich die Cardinals dank Matchwinner Matt Carpenter ein knappes 10:9 und gingen damit in der best-of-five-Serie mit 1:0 in Führung. An der Ostküste gelang dem siebenmaligen World-Series-Gewinner San Francisco Giants bei den Washington Nationals ein 3:2-Auftakterfolg. Die Baltimore Orioles bauten derweil nach dem 7:6-Triumph gegen die Detroit Tigers ihre Führung in der Viertelfinalserie auf 2:0 aus und können damit bereits im nächsten Spiel den Einzug ins Halbfinale perfekt machen. Auch die Kansas City Royals feierten bei den L.A. Angels ihren zweiten Sieg nacheinander. 4:1 hieß es am Ende für die Mannschaft aus Kansas. Titelverteidiger Boston Red Sox und Rekordchampion New York Yankees hatten die K.o.-Runde verpasst.

Tennis in Peking: Der Weltranglistenerste Novak Djokovic hat das Finale beim ATP-Tennis-Turnier in Peking erreicht und darf auf seinen fünften Turniersieg in diesem Jahr hoffen. Der von Boris Becker trainierte Serbe besiegte am Samstag im Halbfinale den schottischen Olympiasieger Andy Murray mit 6:3, 6:4 und trifft nun im Endspiel auf den Gewinner der Begegnung zwischen dem Tschechen Tomas Berdych und dem Slowaken Martin Klizan, der am Freitag den Weltranglistenzweiten Rafael Nadal besiegt hatte. Für Djokovic ist Peking ohnehin ein gutes Pflaster. Schon fünfmal hat der Wimbledon-Sieger in der chinesischen Hauptstadt das Finale erreicht, die letzten 23 Spiele gewann er allesamt.

Tennis in Tokio: Tennisprofi Benjamin Becker ist im Halbfinale des ATP-Turniers von Tokio ausgeschieden. Der 33 Jahre alte Routinier aus dem Saarland verlor am Samstag gegen US-Open-Finalist Kei Nishikori 6:4, 0:6, 6:7 (2:7). Der an Nummer vier gesetzte Japaner trifft damit im Finale des mit knapp 1,4 Millionen Dollar dotierten Hartplatzturniers auf den Kanadier Milos Raonic, der gegen den Franzosen Gilles Simon mit 6:1, 6:4 gewann. Gegen Raonic hatte Nishikora jüngst schon auf dem Weg ins US-Open-Finale gewonnen.

© SZ.de/sid/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: