Ukraine-Konflikt:Putin befiehlt Truppenabzug

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Russlands Präsident Wladimir Putin mit Sicherheitsberatern nahe Sotchi. (Foto: REUTERS)
  • Russlands Präsident Wladimir Putin hat den Abzug seiner Truppen in der Nähe der ukrainischen Grenze angeordnet.
  • Der ukrainische Präsident Poroschenko kündigt ein Treffen mit Putin in der kommenden Woche an.
  • Ukrainischer Präsident entlässt Verteidigungsminister.

Putin ordnet Rückzug russischer Soldaten von Grenze zur Ukraine an

Russlands Präsident Wladimir Putin hat den Abzug der russischen Truppen von der ukrainischen Grenze angeordnet. "Der Staatschef hat den Verteidigungsminister angewiesen, den Rückzug der Soldaten in ihre Kasernen zu starten", teilte der Kreml mit. Demnach gilt der Rückzugsbefehl für 17 600 Soldaten, die im Sommer an Manövern in der südlichen Region Rostow an der Grenze zur Ukraine teilgenommen hatten. Putin hatte sich zuvor mit seinem Verteidigungsminister Sergej Schoigu getroffen.

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:Kein Grund für Frieden

Die Anfang September vereinbarte Waffenruhe existiert nur auf dem Papier. Im Osten der Ukraine sterben weiterhin Menschen. Im Schatten des Krieges arbeiten die Verantwortlichen nach wie vor an einer Abspaltung der Donezk-Region.

Ein Kommentar von Cathrin Kahlweit

Mit der Anordnung kommt Moskau einer zentralen Forderung Kiews und des Westens nach, um den Ukraine-Konflikt zu entschärfen. Die Führung in Kiew und der Westen hatten die Stationierung russischer Truppen in der Nähe der Konfliktregion als Provokation kritisiert. Vor dem Beschluss der Feuerpause Anfang September hatte es Berichte über russische Kämpfer in den Reihen der moskautreuen Separatisten sowie über Waffenlieferungen über die Grenze gegeben, die der Kreml zurückwies.

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Poroschenko erwartet Lösung im Gasstreit

Der Schritt folgte wenige Stunden nach der Ankündigung des ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko, Putin zu treffen. Die beiden wollen sich kommende Woche in Mailand treffen und über die Beilegung des Konflikts im Osten seines Landes beraten.

Poroschenko zeigte sich darüberhinaus zuversichtlich, mit Moskau eine Einigung im Gasstreit zu erzielen: Russland verlangt von der Ukraine Schulden in Milliardenhöhe zurück, bevor es die zuvor gestoppten Gaslieferungen wieder aufnimmt. Kiew will einen günstigeren Tarif aushandeln.

Ukrainischer Präsident entlässt Verteidigungsminister

Inmitten des blutigen Konflikts mit prorussischen Separatisten hat Poroschenko am Sonntagabend Verteidigungsminister Waleri Geletej entlassen. Poroschenko habe dem Wunsch Geletejs entsprochen, es sei "an der Zeit, die Führung des Ministeriums auszuwechseln", erklärte das Präsidentenbüro in Kiew. Der Präsident werde am Montag dem Parlament einen Nachfolger für den entlassenen Minister vorschlagen. Es ist bereits das dritte Mal in diesem Jahr, dass der Staatschef seinen Verteidigungsminister entlässt.

© SZ.de/AFP/dpa/fran/lala - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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