Steuerbetrug:Ein Land zeigt sich an

  • Die Zahl der Selbstanzeigen von Steuerbetrügern hat einen neuen Rekordwert erreicht.
  • Von Anfang 2015 an sollen schärfere Regeln für die strafbefreiende Anzeige gelten.

So viele Selbstanzeigen wie in noch keinem Jahr

Die Zahl der Selbstanzeigen von Steuerbetrügern in der Bundesrepublik hat einen neuen Rekordwert erreicht. In diesem Jahr hätten sich bislang 31 927 Steuersünder selbst angezeigt, berichtet die Welt am Sonntag und beruft sich dabei auf eine Umfrage unter den 16 Länderfinanzministerien. Diese Zahl liegt weit über der von 2013, als es etwa 24 000 Selbstanzeigen gab. Ab 2015 sollen schärfere Regeln für die strafbefreiende Selbstanzeige bei Steuervergehen gelten.

Wo es die meisten Fälle gab

Die meisten Anzeigen gab es den Recherchen zufolge mit 7214 in Baden-Württemberg. Dahinter folgt Nordrhein-Westfalen mit 6300 Anzeigen, Bayern kommt mit bislang 4600 Anzeigen auf Platz drei. Einige Länder erlebten einen regelrechten Ansturm: In Schleswig-Holstein verdreifachten sich die Selbstanzeigen gegenüber dem Vorjahr. Die wenigsten Selbstanzeigen gab es in Mecklenburg-Vorpommern mit 24.

Was sich bei der Selbstanzeige ändern soll

Für Steuerbetrüger wird es ab Januar deutlich teurer, mit einer Selbstanzeige straffrei davonzukommen. Das neue Gesetz sieht vor, die Grenze, bis zu der eine Steuerhinterziehung ohne Zahlung eines zusätzlichen Geldbetrages bei einer Selbstanzeige straffrei bleibt, von 50 000 Euro auf 25 000 Euro abzusenken. Der ansonsten fällige Aufschlag richtet sich dann nach dem Umfang der hinterzogenen Steuern. Der Aufschlag soll künftig zehn Prozent der hinterzogenen Steuer betragen, wenn deren Gesamtbetrag 100 000 Euro nicht übersteigt. Bis zu einer Million Euro Hinterziehungsbetrag wird ein Aufschlag von 15 Prozent fällig, bei noch höheren Summen von 20 Prozent. Zudem muss sich die Korrektur falscher Angaben zu steuerlich relevanten Einkünften statt auf fünf auf die zurückliegenden zehn Jahre erstrecken.

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