Friedrich-Wilhelm von Sell:Langjähriger WDR-Intendant ist tot

Friedrich-Wilhelm von Sell

Der ehemalige WDR-Intendant Friedrich-Wilhelm von Sell auf einem Archivbild aus dem Jahr 2012

(Foto: dpa)

Mit "Herzblut" habe er "unser Unternehmen in schwieriger medienpolitischer Situation" verteidigt, sagt sein Nachfolger Tom Buhrow über Friedrich-Wilhelm von Sell. Nun ist der frühere WDR-Intendant im Alter von 88 Jahren gestorben.

Der langjährige WDR-Intendant Friedrich-Wilhelm von Sell, der auch zu den Mitbegründern des Ostdeutschen Rundfunks Brandenburg gehörte, ist tot. Er sei am Montag im Alter von 88 Jahren gestorben, teilte der Sender mit.

"Als WDR-Intendant hat von Sell den öffentlichen-rechtlichen Rundfunk in Deutschland entscheidend mitgestaltet und unser Unternehmen in schwieriger medienpolitischer Situation souverän und mit Herzblut verteidigt", sagte der heutige Intendant des Westdeutschen Rundfunks, Tom Buhrow. Von Sell werde "als charismatische Führungspersönlichkeit mit großem Sachverstand in Erinnerung" bleiben.

Der ARD-Vorsitzende Lutz Marmor würdigte ihn als "Kämpfer für die Unabhängigkeit des öffentlich-rechtlichen Rundfunks". Von Sell habe "sich bleibende Verdienste für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk in den neuen Ländern erworben. Die ARD trauert um einen großen Mitstreiter."

Von Sell wurde 1926 in Potsdam geboren. Nach Stationen als Justiziar und Verwaltungsdirektor bei mehreren Sendern wurde er 1976 Intendant beim WDR, wo er bis 1985 blieb. Nach dem Mauerfall beteiligte er sich am Aufbau des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in den neuen Bundesländern und wurde 1991 Gründungsbeauftragter des Ostdeutschen Rundfunks Brandenburg (ORB).

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