Der Vorwurf: Unwürdige Selfies mit Patienten
Das Universitätsklinikum Aachen hat fünf Pflegekräften nach Selfies mit Patienten in der Notaufnahme gekündigt. Die Beschäftigten hätten mindestens zwei Selbstporträts mit Patienten und eine Videosequenz aufgenommen, teilte ein Sprecher der Uniklinik mit. "Das ist eine absolute Grenzüberschreitung. Man posiert nicht mit Schutzbefohlenen."
Nach Informationen von Aachener Nachrichten und Aachener Zeitung sollen demente Patienten für die Aufnahmen geschminkt und die Bilder über den Kurznachrichtendienst Whatsapp verbreitet worden sein. Laut Medienberichten sollen die Mitarbeiter für die Aufnahmen auch mit Gipspulver den Konsum von Drogen nachgestellt haben.
Staatsanwaltschaft prüft Vorfälle in der Klinik
Die Staatsanwaltschaft Aachen prüft, ob ein Anfangsverdacht für eine Straftat vorliegt wie möglicherweise Beleidigung, Nötigung oder Verstoß gegen den Schutz vor heimlichen Bildaufnahmen.
Kliniksprecher verzichtet auf Details
Der Sprecher des Uniklinikums machte keine Angaben dazu, ob die Patienten bei vollem Bewusstsein waren. Das Klinikum wollte sich wegen der laufenden Ermittlungen nicht zu Einzelheiten äußern. Weitere Informationen seien auch nicht aus Gründen des Persönlichkeitsrechts möglich. Durch das Fehlverhalten einzelner sei die engagierter Arbeit der Mehrheit in Misskredit geraten, hieß es weiter. Mit ihrem Verhalten hätten die Fünf gegen den Wertekanon des Hauses verstoßen