Nach monatelanger Haft:Nordkorea lässt US-Touristen frei

Jeffrey Fowle

Jeffrey Fowle ist nach monatelanger Haft endlich frei.

(Foto: AP)
  • Monatelang wartete Jeffrey Fowle auf seinen Prozess. Nun hat Nordkorea den amerikanischen Touristen freigelassen.
  • Zwei weitere amerikanische Touristen sitzen immer noch Haft.

Nordkorea lässt US-Touristen frei

Monatelang saß Jeffrey Fowle in Nordkorea in Haft. Nun wurde er dem amerikanischen Außenministerium zufolge entlassen. Ein Flugzeug der US-Regierung bringe den 56-Jährigen außer Landes. Er sei auf dem Weg zu seiner Familie in Ohio, heißt es.

Fowle war im Mai dieses Jahres am Flughafen in Pjöngjang festgenommen worden als er zurück nach Amerika fliegen wollte. Ihm wurden "feindliche Handlungen" vorgeworfen, weil er bei seinem Besuch seine Bibel im Hotel zurückgelassen haben soll. Die Behörden sahen darin womöglich den Versuch religiöser Bekehrung, in Nordkorea eine Straftat. Vor Gericht wurde Fowle jedoch nicht gestellt.

Erst im vergangenen Monat hatte der Amerikaner dem Fernsehsender CNN ein Interview gegeben, in dem er über die Haftbedingungen sprach. Er habe keinen Grund zur Klage, sagte Fowle damals. Und er hoffe, dass das auch so bleibe.

Weitere Amerikaner in Haft

In wei weiterern Fällen waren die Verhandlungen bisher nicht erfolgreich: Matthew Miller wurde am 14. September wegen Spionage zu sechs Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Angeblich habe er nach der Einreise sein Touristenvisum zerrissen und zugegeben, für die USA die Menschenrechtslage in Nordkorea überprüfen zu wollen. Er war im April dieses Jahr festgenommen worden.

Noch härter traf es Kennet Bae, einen christlichen Missionar aus Washington. Er wurde im November 2012 verhaftet. Wegen angeblicher Umsturzversuche wurde er zu 15 Jahren Zwangsarbeit verurteilt (ausführliche Porträts über Miller und Bae).

Schwedische Botschaft hilft USA bei Vermittlung

Die USA haben ihre Bürger mehrfach vor Reisen nach Nordkorea gewarnt. Dort bestehe das Risiko willkürlicher Festnahmen, selbst wenn ein gültiges Visum vorliege.

Die Vereinigten Staaten haben keine diplomatische Vertretung in Pjöngjang, die US-Interessen werden von der schwedischen Botschaft wahrgenommen. Die half dann auch bei der Vermittlung im Fall Fowles.

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