Skifahrerin Viktoria Rebensburg:"Runterfahren muss schon jeder selbst"

Skifahrerin Viktoria Rebensburg: Viktoria Rebensburg bei einem Riesenslalomrennen (Archivbild)

Viktoria Rebensburg bei einem Riesenslalomrennen (Archivbild)

(Foto: AFP)

Maria Höfl-Riesch ist zurückgetreten, Felix Neureuther verletzt: Zum Saisonauftakt steht Viktoria Rebensburg im Mittelpunkt. Im SZ-Interview spricht sie über ihre neue Rolle im Team und warum sie anders ist als ihre Vorgängerin.

Von Christof Kneer und Johannes Knuth

Neues Material, neuer Trainerstab, eine neue Rolle in der Damen-Mannschaft des Deutschen Skiverbands (DSV): Für Skirennfahrerin Viktoria Rebensburg hat sich vor dem Beginn der Weltcup-Saison an diesem Wochenende in Sölden einiges verändert - freiwillig wie unfreiwillig.

Freiwillig gewechselt hat Rebensburg ihre Skimarke. Für die restlichen Änderungen während der Sommerpause war die 25-Jährige nur bedingt verantwortlich. Markus Anwander hat Damen-Cheftrainer Thomas Stauffer abgelöst. Und auch die Rolle als neue Nummer eins der DSV-Frauen ist Rebensburg nach dem Rücktritt von Maria Höfl-Riesch eher ungefragt zugefallen. Furcht vor der exponierten Stellung hat sie allerdings nicht. "Es ist tatsächlich eine neue Situation", sagt Rebensburg, "mit der ich Stück für Stück zurechtkommen werde."

Die Riesenslalom-Expertin hat mittlerweile acht Dienstjahre im Skizirkus hinter sich, das gerät bei ihrem Alter manchmal in Vergessenheit. Rebensburg hat zudem bereits einen Olympiasieg sowie eine olympische Bronzemedaille im Riesenslalom gewonnen, sie hat sich zwei Mal den Disziplinen-Weltcup erarbeitet, sportlich ist sie für die kommende Aufgabe bestens präpariert. Allerdings hatte die 25-Jährige ihre Erfolge stets im Schatten der großen Maria Höfl-Riesch vorbereitet.

Neben den sportlichen Aufgaben sind auch die Verantwortungen innerhalb der Mannschaft gewachsen. Wobei Rebensburg nicht aktiv als Klassensprecherin auftreten will. Sie werde den jüngeren Fahrerinnen Ratschläge geben, das Niveau im Training vorgeben, "aber runterfahren", sagt sie, "muss schon jeder selbst." Marketingwirksame Auftritte auf dem roten Teppich, durchaus eine Stärke ihrer Vorgängerin, will Rebensburg nicht forcieren. "Ich bin anders", sagt sie und fügt an: "Wenn ich Erfolg im Sport habe, bin ich für meine Sportart am wertvollsten."

Rebensburg weiß vermutlich selbst noch nicht so recht, ob das klappen wird: die neue Nummer eins im DSV zu sein mit allen Rechten und Pflichten, gleichzeitig aber die Viktoria Rebensburg zu bleiben, die sie eigentlich sein will. Relativ sicher ist sie sich bei ihrer sportlichen Ausrichtung.

Die vergangene Saison hatte Rebensburg dank diverser Krankheiten fast zur Hälfte verpasst; nun fühlt sie sich bestens gewappnet. Auf der Agenda stehen: eine Medaille bei der WM im Februar in Vail, der Gewinn der Riesenslalom-Wertung. Zudem, sagt Rebensburg, wolle sie sich Schritt für Schritt in eine Fahrerin verwandeln, die um den Gesamtweltcup mitfahren kann. Mit dieser Verwandlung will sie sich allerdings noch ein wenig Zeit lassen - derzeit hat sie ja auch so eine Menge Neues zu bewältigen.

Das Interview im Wortlaut

Das vollständige Interview lesen Sie in der Donnerstagsausgabe der Süddeutschen Zeitung oder in der digitalen Ausgabe auf dem Smartphone oder Tablet.

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