Bayern-Sieg in der Euroleague:Famos im Schlussviertel

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Hartes Duell: Münchens Nihad Djedovic (links) und Athens Dimitris Diamantidis

(Foto: AFP)

Nach der Niederlage gegen Göttingen gelingt den Basketballern des FC Bayern in der Euroleague der erste Saisonsieg. Die Mannschaft von Svetislav Pesic spielt den griechischen Serienmeister Panathinaikos Athen im Schlussviertel schwindlig.

Aus der Halle von Philipp Schneider

Svetislav Pesic hielt jetzt nichts mehr auf dem polierten Parkett, der Trainer der Basketballer des FC Bayern hüpfte, er gestikulierte, es sah fast aus, als würde er vibrieren. Ein paar Meter von ihm entfernt stieg Dusko Savanovic in die Lüfte, 50 Sekunden waren noch zu spielen, Savanovic schaute, er warf: flupp, drin war der Ball. Drei Punkte, das 79:70, die Entscheidung an diesem Donnerstagabend in der Euroleague.

81:75 (32:35), so lautete der Endstand gegen den griechischen Serienmeister Panathinaikos Athen im Audi Dome. Nach dem 81:83 in Barcelona hat der FC Bayern damit im zweiten Euroleague-Spiel den ersten Sieg gefeiert. Und einen Trend bestätigt: Gegen die ganz großen Gegner reicht es mal ganz knapp nicht, dann ganz knapp schon. Bester Werfer der Münchner war Savanovic (20 Punkte), bei Panathinaikos spielte sich Esteban Batista in einen Punkterausch mit 18 Zählern.

Peinliche Niederlage gegen Göttingen zeigt Wirkung

Die Griechen legten selbstbewusst los, man merkte der Mannschaft an, dass sie solche Spiele in der Euroleague schon das eine oder ander Mal spielen durften. Vlantimir Giankovits verwandelte gleich seinen ersten Dreier-Versuch, dann erhöhte Antonis Fotsis um drei weitere Punkte. Die Bayern ließen sich von Fotsis Ansage allerdings nicht irritieren, schließlich hatte Pesic in Anton Gavel und Savanovic zwei routinierte Kräfte in die Anfangsformation gestellt, die den Anschluss zum 5:6 herstellten.

Pesic hatte ja nach der durchaus peinlichen 81:95-Niederlage in der Liga gegen Aufsteiger Göttingen vor allem fehlenden Siegeswillen bemängelt; und was soll man sagen? Die Ansprachen zeigten Wirkung: John Bryant eroberte sich den Ball mit einem Rebound, kurz darauf verwandelte er zur ersten Führung (7:6). Doch weiter als vier Punkte ließ der sechsmalige Euro- league-Sieger Panathinaikos die Münchner zunächst nicht enteilen.

Der dreimalige Euroleague-Gewinner Dimitrios Diamantidis, den sie in Griechenland "3D" nennen, was als Abkürzung für "Dimitrios Diamantidis Defense" zu verstehen ist, fand mit drei Assists in der ersten Hälfte nur ordentlich in die Partie, auch seine langen Arme, wegen derer er "Octopus" genannt wird oder "Spiderman" (was allerdings Unfug ist, weil Spiderman keine sonderlich langen Arme besitzt), halfen ihm zunächst kaum weiter.

Münchner 13:4-Lauf im Schlussviertel

Die hohe Intensität des ersten Abschnitts ließ etwas nach, dennoch verstanden es beide Mannschaften, das Niveau hoch zu halten. Kleine Runs konterte der jeweilige Kontrahent umgehend, allerdings wirkten die Gäste in entscheidenden Situationen einen Tick routinierter, was ihnen eine knappe aber verdiente 25:23-Führung zum Seitenwechsel bescherte.

Nach der Pause ging es nun richtig hin und her, Savanovic legte per Dreier zum 39:37 vor, fünf Minuten vor Ende des dritten Viertels gelang Flügelspieler Fotsis die abermalige Führung zum 44:42. Vor dem abschließenden Viertel lagen die Münchner abermals mit zwei Punkten hinten. Im letzten Viertel zeigten sie aber die beste Saisonleistung, ein 13:4-Lauf war der Grundstein zum Sieg. Und Savanovic' feiner Sprung zum entscheidenden Dreier.

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