Niederlage gegen Köln:Bremen am Boden

Werder Bremen - 1.FC Köln

Was ist mit Werder Bremen los? Auch Spieler Franco di Santo weiß keine Antwort.

(Foto: dpa)
  • Werder Bremen verliert gegen den 1. FC Köln mit 0:1 und bleibt damit auch im neunten Saisonspiel ohne Sieg und Tabellenletzter der Bundesliga.
  • Für Trainer Robin Dutt könnte die Niederlage das Aus bedeuten.
  • Hier geht es zur Tabelle.

Pleite bringt Dutt in Bedrängnis

Eine bittere Heimpleite gegen Aufsteiger 1. FC Köln hat die Krise bei Bundesliga-Schlusslicht Werder Bremen verschärft und womöglich das Ende der Ära Robin Dutt besiegelt. Die Hanseaten kassierten nach einer erneut glanzlosen Vorstellung zum Auftakt des neunten Bundesliga-Spieltags am Freitag durch ein Tor von Joker Anthony Ujah eine 0:1 (0:0)-Niederlage, womit der umstrittene Coach nur noch wenige Argumente für eine Weiterbeschäftigung hat.

Werder-Manager Thomas Eichin wollte sich nach dem Spiel nicht klar zum Trainer positionieren. "Es gilt, Ruhe zu bewahren, eine Nacht darüber zu schlafen und mit dem Trainer die Situation zu analysieren", sagte Eichin. Man müsse stark genug sein, das auszuhalten. Er gehe davon aus, dass Dutt im Pokalspiel gegen Chemnitz auf der Bank sitze, "aber ich möchte mich nicht wieder an den Diskussionen beteiligen".

"Pure Enttäuschung" bei Dutt

Dutt sprach nach der Niederlage von einer "puren Enttäuschung". Die Mannschaft habe zu wenig Torgefahr entwickelt. "Nach dem 0:1 ist von der Körpersprache her was passiert. Mein Vertrauen in die Mannschaft ist unendlich", ergänzte Dutt und ist zuversichtlich, dass er Trainer bleibt. "Warum sollte ich nicht davon ausgehen?"

Werder baute seinen Fehlstart mit nun neun Saisonspielen ohne Sieg aus und bleibt mit nur vier Punkten Liga-Schlusslicht. Der FC sammelt dagegen eine Woche nach dem 2:1 gegen Borussia Dortmund weiter Punkte für den Klassenverbleib und ist mit zwölf Zählern Tabellenneunter. Ujah besiegelte den ersten Kölner Sieg in Bremen seit dem 1. Dezember 1995 in der 59. Minute wenige Sekunden nach seiner Einwechslung, als er auf Vorlage von Dusan Svento den Bremer Schlussmann Raphael Wolf mit einem Beinschuss überwand.

Frühes Pressing, aber keine Ideen

"Es gibt keine Alternative zu einem Sieg", hatte Dutt vor dem Spiel ausgegeben. Entsprechend engagiert gingen die Bremer das Duell vor 42 100 Zuschauern im Weserstadion an. Mit frühem Pressing setzten die Grün-Weißen die Kölner schon in der eigenen Hälfte unter Druck. Doch wieder einmal fehlten die spielerischen Mittel, um die disziplinierten Rheinländer ernsthaft vor Probleme zu stellen.

So dauerte es bis zur 28. Minute, ehe Werder zum ersten Torschuss kam. Doch Fin Bartels setzte den Ball über das Tor, nachdem Kölns Schlussmann Timo Horn zuvor eine Flanke unterlaufen hatte. So sorgte eine von WM-Schiedsrichter Felix Brych geahndete Schwalbe von Zlatko Junuzovic noch für den größten Aufreger im ersten Durchgang. Die Kölner machten es Werder schwer. Die Elf von Trainer Peter Stöger stand dicht gestaffelt in der eigenen Hälfte.

In der Offensive beließ es der FC bei vereinzelten Kontern, die aber stets gefährlich waren. Bei einem der schnellen Gegenstöße zwang Daniel Halfar den jungen Werder-Schlussmann Wolf zu einer Parade (29.). Dutt, der von den Verantwortlichen vor dem Spiel keine Job-Garantie erhalten hatte, nahm eine Woche nach der 0:6-Pleite beim FC Bayern drei Änderungen vor. Luca Caldirola, Galvez und Izet Hajrovic kamen für Assani Lukimya, Felix Kroos und Eljero Elia ins Team. Für den allzu oft enttäuschenden Elia war nicht einmal ein Platz auf der Reservebank.

Einfallslose Bremer vor allem in der Schlussphase

Mit zunehmender Spieldauer agierten die Bremer einfallsloser und verunsichert. Der FC traute sich immer mehr zu und hatte kurz nach Wiederanpfiff die große Chance zur Führung. Nach Flanke von Simon Zoller konnte Kapitän Clemens Fritz den einschussbereiten Svento gerade noch am Torschuss hindern (47.). So kam das Führungstor von Ujah nicht überraschend.

Und Werder? Einen Schuss aus 18 Metern entschärfte Horn mit einer schönen Parade (56.). Dazu hatte der FC Glück, als Hajrovic kurz nach dem Gegentreffer den Pfosten traf (61.). Danach wirkte Werder zunehmend verkrampft, die Kölner hatten kaum mehr Probleme die hilflos wirkenden Angriffe der Gastgeber abzuwehren.

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