Westjordanland:Israelische Soldaten erschießen jungen Palästinenser

  • Israelische Soldaten haben einen palästinenischen Jugendlichen erschossen. Er soll einen Brandsatz auf eine Schnellstraße geworfen haben.
  • Der Vorfall heizt die Spannungen in der Region weiter an.

Israelische Soldaten haben am Freitagabend nahe Silwad im Westjordanland einen palästinensischen Jugendlichen erschossen. Er habe eine Brandflasche auf eine Schnellstraße geworfen, sagte eine Armeesprecherin. Soldaten, die den Vorfall beobachteten, hätten in diesem Moment das Feuer eröffnet, um die Autofahrer zu schützen.

Der Getötete war nach palästinensischen Medienberichten 14 Jahre alt. Palästinensische Ärzte gaben das Alter des Toten dagegen mit 17 Jahren an. Dem Krankenhaus in Ramallah zufolge wurde er in den Kopf getroffen.

In Ostjerusalem und dem Westjordanland kommt es seit Wochen zu Ausschreitungen zwischen israelischen Sicherheitskräften und palästinensischen Demonstranten. Die Stimmung wird zusätzlich durch einen mutmaßlichen Anschlag aufgeheizt: Am Mittwochabend fuhr ein Palästinenser in Jerusalem ungebremst in eine Straßenbahnhaltestelle. Ein drei Monate altes Baby starb, mehrere Passanten wurden verletzt. Daraufhin wurde die Polizeipräsenz in Ostjerusalem deutlich verstärkt. Dennoch kam es in Ostjerusalem auch am Freitag zu Krawallen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: