DFB-Pokal:Magdeburg träumt bis zum letzten Elfmeter

1. FC Magdeburg - Bayer Leverkusen

Magdeburgs Nils Butzen: Überraschung knapp verpasst

(Foto: dpa)
  • Bayer Leverkusen entgeht nur knapp dem Pokal-Aus gegen den Viertligisten 1. FC Magdeburg.
  • Die übrigen Bundesligisten haben weniger Mühe: Wolfsburg schlägt Heidenheim, Hoffenheim dominiert den FSV Frankfurt, Gladbach legt erneut die Defensivprobleme von Eintracht Frankfurt offen.
  • 1860 München wird im DFB-Pokal vom SC Freiburg mit 5:2 (1:1) besiegt, obwohl die Münchner zunächst in Führung liegen, Eintracht Braunschweig kommt zu einem glanzlosen 1:0 gegen Viertligist Würzburger Kickers
  • Alle Statistiken und Ergebnisse finden Sie hier.

Leno patzt erst und rettet dann

Mit Elfmeterglück hat Champions-League-Starter Bayer Leverkusen eine drohende Zweitrunden-Pleite im DFB-Pokal abgewendet. Die Werkself gewann am Mittwochabend in Unterzahl mit 5:4 im Elfmeterschießen beim Viertligisten 1. FC Magdeburg und zog ins Achtelfinale des lukrativen Wettbewerbs ein. Zum Mann des Abends wurde Bayer-Keeper Bernd Leno, der drei Schüsse parieren konnte. Die Führung der Gäste durch einen Freistoß des Spezialisten Hakan Calhanoglu (3. Minute) hatte Christoph Siefkes (28.) vor 23 855 Zuschauern in der MDCC-Arena für die einsatzfreudigen Magdeburger ausgeglichen, Leno sah dabei nicht gut aus. In der Verlängerung markierte Kyriakos Papadopoulos (115.) nach dem 2:1 für den SCM durch Nicklas Brandt (111.) den Endstand. Nach der Roten Karte gegen Heung-Min Son wegen einer Tätlichkeit (78.) musste Bayer die Partie zu zehnt beenden.

Gladbach wirbelt ins Achtelfinale

Borussia Mönchengladbach hat sich ins Achtelfinale rotiert. Trotz fünf Veränderungen in der Startelf gewann der Bundesliga-Zweite beim Ligarivalen Eintracht Frankfurt 2:1 (1:0). Der dreimalige Pokalsieger, der im 16. Pflichtspiel in Serie ohne Niederlage blieb, steht erstmals seit drei Jahren in der Runde der letzten 16. Das Team von Trainer Lucien Favre brauchte nach dem kraftraubenden 0:0 gegen Rekordmeister Bayern München am Sonntag gut 15 Minuten, um auf Betriebstemperatur zu kommen - dann brachte der Führungstreffer des Belgiers Thorgan Hazard (17.) die nötige Sicherheit.

Vier Tage vor dem nächsten Liga-Spitzenspiel gegen 1899 Hoffenheim hätte Gladbach dann zur Pause deutlicher führen müssen. Ibrahima Traore erhöhte in der 67. Minute auf 2:0, bevor Vaclav Kadlec (89.) noch der Anschlusstreffer gelang. Die Frankfurter, die in der Liga zuletzt acht Gegentore in zwei Spielen hinnehmen mussten, hatten vor 46 500 Zuschauern dem schnellen Kombinationsspiel der Gäste wenig entgegenzusetzen.

Wolfsburg muss nur kurz zittern

Fußball-Bundesligist VfL Wolfsburg verlängerte derweil seine Siegesserie mit einem souveränen Pokalsieg gegen den 1. FC Heidenheim. Durch das 4:1 (2:1) gegen den Zweitliga-Sechsten steht das Team von Trainer Dieter Hecking zum dritten Mal in Serie im Achtelfinale des DFB-Pokals. Daniel Caligiuri (28. Minute), Bas Dost (43.) und zweimal Luiz Gustavo (65./78.) schossen den fünften Pflichtspielsieg des Bundesliga-Dritten hintereinander heraus. Für Heidenheim traf lediglich Zweitliga-Topscorer Marc Schnatterer (12.).

Die inzwischen seit über einem Monat unbesiegten Niedersachsen fanden vor nur 7608 Zuschauern allerdings erst mühsam in die Partie. Ehe sich die von Hecking auf vier Positionen veränderte Startelf fand, war der Außenseiter bereits in Führung gegangen. Erst allmählich fand der Favorit in die Partie, nach dem Wechsel tat Wolfsburg dann nicht nicht mehr als notwendig.

Hoffenheims Reserve überzeugt

Die zweite Formation von 1899 Hoffenheim hat das Pokal-Achtelfinale locker klargemacht. Auch ohne fünf Stammspieler in der Startelf setzte sich der Fußball-Bundesligist in der zweiten Runde des DFB-Pokals 5:1 (2:0) gegen den Zweitligisten FSV Frankfurt durch. Nach dem elften Pflichtspiel ohne Niederlage geht der Tabellenvierte selbstbewusst in das Spitzenspiel am Sonntag beim punktgleichen Zweiten Gladbach. Sven Schipplock (23.), Jannik Vestergaard (45.+3), Firmino (57. und 90.) und Anthony Modeste (72.) trafen für die Hoffenheimer. Der erstmals in die brasilianische Nationalmannschaft berufene Firmino bereitete zudem die ersten beiden Tore vor. Den Ehrentreffer des Zweitligisten erzielte André Schembri (80.).

Freiburg dreht Partie gegen Zweitligisten

Der SC Freiburg hat den Krisen-Gipfel bei 1860 München dank Admir Mehmedi für sich entschieden und zum dritten Mal in Folge das Achtelfinale im DFB-Pokal erreicht. Die Mannschaft von Trainer Christian Streich, in der Bundesliga Vorletzter und noch ohne Sieg, hatte beim 5:2 (1:1) gegen das Zweitliga-Schlusslicht allerdings einige Mühe und Glück, um vor der richtungweisenden Partie am Samstag in Köln zumindest ein kleines Erfolgserlebnis zu verbuchen.

Valdet Rama brachte die Münchner in der 15. Minute in Führung. Sebastian Freis glich in einer spannenden, über weite Strecken aber niveauarmen Partie in der 25. Minute aus. Der Schweizer WM-Teilnehmer Mehmedi sorgte mit einem Doppelschlag in der 59. und 64. Minute für die Vorentscheidung. Das 2:3 durch Rubin Okotie (69.) kam zu spät. Der kurz zuvor eingewechselte Jonathan Schmid (84.) und Mehmedi mit seinem dritten Treffer (89.) machten alles klar. Freiburg, Halbfinalist von 2013, hat damit 540.000 Euro Pokaleinnahmen schon sicher. Sechzig kann sich mit 250.000 Euro trösten.

Braunschweig bezwingt Amateure aus Würzburg

Eintracht Braunschweig hat die Pflichtaufgabe in der zweiten Runde des DFB-Pokals mit Mühe gelöst und ist ins Achtelfinale eingezogen. Der Bundesliga-Absteiger gewann beim Fußball-Viertligisten Würzburger Kickers am Mittwochabend 1:0 (0:0). Vor 11 240 Zuschauern in der ausverkauften Würzburger Arena erzielte Havard Nielsen in der 78. Minute den entscheidenden Treffer für die Gäste. Die Amateure aus Unterfranken schlugen sich wacker, konnten der Eintracht aber viel zu wenig zusetzen.

Den vermeintlichen Ausgleich von Kickers-Torjäger Christopher Bieber (86.) ließ Schiedsrichter Robert Kampka zunächst zählen, nahm das 1:1 nach Diskussionen mit seinem Assistenten aber wieder zurück.

Eigentor verdirbt Leipzig die Laune

RB Leipzig befindet sich auch im DFB-Pokal auf Erfolgskurs. Der Tabellen-Dritte der 2. Fußball-Bundesliga zog durch einen allerdings schwer erarbeiteten 3:1 (1:1, 0:1)-Erfolg nach Verlängerung im Sachsenderby gegen den Liga-Konkurrenten Erzgebirge Aue ins Achtelfinale ein. Lukas Klostermann hatte zunächst die Gäste vor 28.419 Zuschauern per Eigentor (20.) in Führung gebracht, bevor Yussuf Poulsen (90.+1) doch noch der Ausgleich gelang. Für die Entscheidung sorgten schließlich Dominik Kaiser per Foulelfmeter (98.) und Terrence Boyd (108.).

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