Tweet-Analyse:IBM durchforstet Twitter

  • IBM wertet künftig Tweets aus, um Firmen über ihren Ruf im Netz zu informieren.
  • Bei der Datenanalyse soll auch der Super-Computer Watson zum Einsatz kommen.
  • IBM sucht nach seinem Platz in der Technikbranche. Twitter kämpft mit den Erwartungen der Börse.

IBM und Twitter werten gemeinsam Tweets aus

IBM wird den Kurznachrichtendienst Twitter künftig mit seiner Analyse-Software durchforsten, um Trends aufzuspüren. Das gaben die beiden Unternehmen jetzt bekannt. Von IBM hieß es, man wolle den "Tsunami" von etwa 500 Millionen Tweets pro Tag anzapfen, um Firmenkunden wie Banken, Reiseanbietern oder Einzelhändlern einen schnellen Überblick über aktuelle öffentliche Debatten, Meinungen und Ideen liefern zu können. Über die finanziellen Details des Deals wurde nichts bekannt.

Super-Computer Watson kommt zum Einsatz

Eine wichtige Rolle soll dabei dem IBM-Supercomputer Watson zukommen, der wegen seiner starken Rechenkraft auch ungewöhnlich große Datenmengen auswerten kann. Twitter teilte mit, die Allianz solle Unternehmen dabei helfen, sich ein besseres Bild über ihren Ruf und ihre Aktivitäten zu machen. Sie könnten zum Beispiel Fragen wie "Was mögen Kunden am meisten an unseren Produkten?" in die Analyse-Software von IBM eingeben und Auskunft erhalten.

IBM wandelt sich

IBM hat Probleme, sich vom klassischen IT-Unternehmen zum modernen Tech-Konzern zu wandeln. Die Geschäfte liefen zuletzt enttäuschend. Mitte Juli hatte das Unternehmen bereits eine Kooperation mit dem Smartphone-Riesen Apple beschlossen. Gemeinsam sollen Apps zum Management von Geschäftsprozessen für iPhone und iPad entwickelt werden. IBM wird zudem speziell auf Apple-Geräte angepasste Cloud-Dienste anbieten und Firmenkunden iPhones und iPads verkaufen.

Twitter hat Wachstumssorgen

Auch bei Twitter lief es zuletzt nicht rund. Das Unternehmen enttäuschte Aktionäre zu Wochenbeginn mit einem weiteren hohen Quartalsverlust und einem mäßigen Wachstum der Nutzerzahlen im dritten Quartal. Bei Twitter kann man bis zu 140 Zeichen lange Mitteilungen online veröffentlichen. Der Dienst hat sich zu einem vielgenutzten Verbreitungskanal für Nachrichten entwickelt, tut sich bisher allerdings schwer, Geld zu verdienen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: